Niedersachse Harald Range wird neuer Generalbundesanwalt – McAllister gratuliert


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[image=5e1764ba785549ede64ccbdc]Wie unsere Schwesterredaktion CelleHeute.de bereits Ende September zuerst meldete, wird der Celler Harald Range (Foto) neuer Generalbundesanwalt. Der Bundesrat hat wie erwartet der Berufung zugestimmt. Die Amtseinführung durch Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger wird am 17. November 2011 in Karlsruhe stattfinden.

„Die breite Zustimmung des Bundeskabinetts und der Landesregierungen zu meiner Nominierung für das Amt des Generalbundesanwalts macht mich stolz“, erklärt der derzeitige Generalstaatsanwalt. In der deutschen Hauptstadt hatte sich nun auch der Bundesrat einstimmig für den obersten Celler Behördenchef als Nachfolger der Ende September 2011 ausgeschiedenen Generalbundesanwältin Monika Harms entschieden. Seiner Ernennung durch Bundespräsident Christian Wulff steht somit nichts mehr im Wege.

Die Zeit bis zur mutmaßlichen Amtsübergabe am 17. November will Range nutzen, um von seiner bisherigen Tätigkeit Abschied zu nehmen und sich intensiv auf seine neue Aufgabe vorzubereiten. „Obwohl ich mich in Celle immer sehr wohl gefühlt habe, stelle ich mich gern der hohen Verantwortung, die jetzt in Karlsruhe auf mich wartet“, teilte uns der designierte Generalbundesanwalt in einer ersten Stellungnahme mit.

Harald Range war nach seinem Referendariat ab 1975 Richter in Niedersachsen, unter anderem in Lüneburg, Northeim und Osterode. Von 1978 bis 1986 war er Staatsanwalt in Göttingen, bearbeitete dort Wirtschafts- und Umweltsachen und war als Pressesprecher tätig. Von 1986 bis 1989 war Range als Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft Celle eingesetzt. Von 1989 bis Ende 2000 arbeitete er im niedersächsischen Justizministerium und leitete dort ab 1991 das Referat für Strafverfahrensrecht, zuletzt die gesamte Abteilung für Strafrecht und Strafverfahrensrecht. Seit Anfang Januar 2001 ist Harald Range Generalstaatsanwalt in Celle und damit Leiter der größten Generalstaatsanwaltschaft in Niedersachsen, die neben ihren regionalen Zuständigkeiten auch zentrale Aufgaben wahrnimmt, unter anderem im Bereich der Organisierten Kriminalität und Korruption sowie des Europäischen Justiziellen Netzes (EJN).

Harald Range war von 2004 bis 2006 Präsident der Europäischen Generalstaatsanwaltskonferenz, von 2006 bis 2008 Präsident des Consultative Council of European Prosecutors (CCPE), eines beratenden Gremiums des Europarates. Bis heute ist er Mitglied der Arbeitsgruppe des CCPE und offizieller Vertreter Deutschlands in diesem Gremium. Harald Range war als sachverständiger Berater für verschiedene internationale Einrichtungen tätig, vor allem in den mittel- und osteuropäischen Staaten.

„Dass der Bundesrat heute der Ernennung von Harald Range zum Generalbundesanwalt einstimmig zugestimmt hat, freut mich sehr“, sagte der Niedersächsische Ministerpräsident David McAllister nach der entsprechenden Abstimmung. „Mit Harald Range wird ein bestens qualifizierter, erfahrener, in Deutschland und Europa vernetzter Strafverfolger mit Profil die oberste Strafverfolgungsbehörde in Deutschland leiten. Zudem kommt er aus Niedersachsen. Zu seiner ehrenvollen Ernennung gratuliere ich ihm sehr herzlich“, sagte David McAllister.

Harald Range, zurzeit Generalstaatsanwalt in Celle, sei seit Jahren aktiv in der Zusammenarbeit der deutschen Generalstaatsanwälte und im Rahmen des Aufbaus der Rechtssysteme in Osteuropa, hob David McAllister hervor. Für seine Tätigkeit in Polen wurde er im Sommer 2005 vom polnischen Justizminister mit dem Ritterkreuzorden für besondere Verdienste in der justiziellen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen ausgezeichnet.

Dennoch: In Fachkreisen gilt Range mit 63 Jahren als Übergangskandidat. Planmäßig geht er im Februar 2013 in den Ruhestand.Theoretisch ist jedoch eine Verlängerung seiner Dienstzeit möglich. Zuvor war im September die Ernennung des Stuttgarter Regierungspräsidenten Johannes Schmalzl gescheitert. Der 46jährige FDP-Politiker zog nach öffentlicher Kritik seine Kandidatur zurück.


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