Nach einem frühen Erntestart Mitte Mai läuft die Ernte der niedersächsischen Frühkartoffeln jetzt richtig rund. Die Landwirte im Hauptanbaugebiet im Raum Burgdorf wenden für diese Spezialität nach Umfragen des Landvolk-Pressedienstes besondere Fürsorge auf.
Zunächst wird ein Teil der Äcker mit Folien überzogen, damit die Kartoffeln ein gutes Kleinklima vorfinden. Rund 100 Tage haben die Kartoffeln Zeit zum Wachsen. Drei Wochen vor der Ernte fördern die Landwirte die Abreife, indem sie das Kraut abschlegeln, damit wird eine feste Schale der reifen Knolle gefördert. Nach der Ernte werden die Knollen auf den Hängern trocken gepustet. Anschließend geht es in die Wäsche, damit die Knollen sauber in die Tüte und zum Kunden kommen können.
Die niedersächsischen Erzeuger legen nach Aussage von Henning Meyer, Vorsitzender der Niedersächsischen Frühkartoffelerzeugergemeinschaft, großen Wert auf schalenfeste Ware und kommen damit den Wünschen des Lebensmitteleinzelhandels und der Verbraucher entgegen.
Das Angebot der Frühkartoffeln in den Supermärkten spiegelt die klimatische Entwicklung von Süd nach Nord wider: Zunächst künden Importe aus dem Mittelmeerraum die neue Kartoffelsaison an, es folgen die Knollen aus der Pfalz. Jetzt haben die auf kurzen Wegen angelieferten Kartoffeln mit so wohl klingenden Namen wie Musica oder Princess oder Solist und Gala auch die Supermarktregale erobert.
Dank der flächendeckenden Beregnungstechnik erwarten die Kartoffelerzeuger in der Region Hannover trotz der extremen Witterungsverhältnisse im April und Mai noch eine normale Ernte. Auf die Region entfallen rund 3.000 der insgesamt 3.700 ha umfassenden Anbaufläche für Frühkartoffeln in Niedersachsen. Ein Teil der frühen Knollen wird dem allgemeinen Trend im Kartoffelverzehr folgend zu Salat und anderen Fertigprodukten wie Pommes oder Chips verarbeitet.
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