Oester unterwegs: Aufschlussreiche Hochwassertour an Wabe und Altenau




Landkreis. Gemeinsam mit Landratskandidatin Barbara Thiel und Bundestagskandidat Uwe Lagosky sowie weiteren Kreistagskollegen informierte sich der CDU-Landtagsabgeordnete Frank Oesterhelweg an Hochwasser-Brennpunkten im Landkreis.

Mit dabei waren auch stellvertretender Landrat Rainer Hasselmann, Elke Großer, Bernhard Bötel und Uwe Schäfer. Bei dieser Tour hatte sich der Abgeordnete, der in Sachen Hochwasserschutz schon seit Jahren aktiv ist, die Oker-Zuflüsse Altenau und Wabe vorgenommen. „Wir dürfen uns nicht nur mit den großen Flüssen befassen, Hochwasserschutz muss bezogen auf Fluß- und Einzugsgebiete betrieben werden und darf auch nicht an kommunalen Grenzen Halt machen“, so Oesterhelweg.

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V. l.: Uwe Lagosky, Ulrich Löhr, Bernhard Bötel, Gerhard Schwetje, Barbara Thiel und Frank Oesterhelweg in Denkte. Foto:



Die Rundreise begann bereits morgens um 8 Uhr in Groß Denkte, wo die Kommunalpolitiker sich mit Kreislandwirt Gerhard Schwetje und Landvolk-Chef Ulrich Löhr trafen. Beide berichteten von erheblichen Schäden im Bereich der Landwirtschaft, die im Frühjahr im Landkreis zu verzeichnen waren. Während sie und auch viele Geschädigte zufrieden sind, wie schnell und unbürokratisch die Kammer Schäden aufgenommen und registriert hat, steht immer noch die Frage offen, wie und wann die Landesregierung die zugesagten Mittel verteilt. „Hier werden wir im Landwirtschaftsministerium nachhaken, die Menschen brauchen Planungssicherheit und schnelle Hilfe“, so Frank Oesterhelweg.

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Dettum: Politiker und Landwirrte begutachten einen Weizenacker bzw. das, was davon übrig geblieben ist. Foto:



Wie notwendig diese Hilfe ist, davon konnten sich der Abgeordnete und seine Begleiter in Dettum überzeugen. Ein Gemüsebaubetrieb in der Gemeinde – Oesterhelweg hatte sich während des Hochwassers dort bereits direkt umgesehen – hat damals fast die komplette Ernte verloren. Der Inhaber und weitere Landwirte schilderten das jüngste Hochwasserereignis, was auf Getreide- und Rübenäckern deutliche Spuren hinterlassen hat.

[image=115391 alignleft]„Wir haben den Verdacht, dass Gewässersohlen bewusst nicht mehr geräumt werden dürfen bzw. sollen, was langfristig zu einer Verlandung und zum Wegfall der Vorflut führt – unsere Flächen werden systematisch vernässt“, so ein erzürnter Landwirt. Dieser Sache wollen Oesterhelweg und Kreistags-Fraktionschef Uwe Lagosky nun nachgehen. „Es kann nicht angehen, dass manche Gewässersohlen sich deutlich über dem Pegel 0 befinden  zu einem wirksamen Hochwasserschutz gehören in einer Kulturlandschaft die Unterhaltung und die Pflege unserer Gewässerläufe. Weder Landwirten noch Anliegern ist zuzumuten, dass aus falsch verstandenem Umweltschutz Flächen überflutet werden und Keller absaufen“, so die beiden Kreistagsabgeordneten. Oesterhelweg wird gleichzeitig die Rechtslage und deren korrekte Auslegung in Hannover klären.

In Schöppenstedt begutachteten die Teilnehmer den Oberlauf der Altenau, die sich bei der derzeitigen Witterung bei Niedrigwasser friedlich durch die Stadt schlängelt.

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Johann Seifert ( 3. v. l. ) berichtet über die Situation in Sickte. Foto:



Zweiter Schwerpunkt der Rundreise war die Situation an der Wabe. Vor allem Sickte hat immer wieder unter heftigen Hochwässern zu leiden. Dort erläuterte das langjährige Ratsmitglied Johann Seifert die Ereignisse des vergangenen Frühjahrs sowie verschiedene Lösungsvorschläge. Seifert berichtete von Untersuchungen und Planungen, die die Verantwortlichen bereits seit 2005 beschäftigen. Insgesamt neun Vorschläge für Rückhaltemöglichkeiten seien in der Diskussion gewesen, aktuell gebe es einen Favoriten. Notwendig sei, so Seifert im Einvernehmen mit seinen Gästen, dass sich auch die Stadt Braunschweig an Kosten beteilige, die schließlich als Unterlieger ebenfalls von Maßnahmen in Sickte profitiere. „Gerade vor diesem Hintergrund ist das von mir gemeinsam mit den Bürgermeistern Thomas Pink (Wolfenbüttel) und Andreas Memmert (Samtgemeinde Schladen)initiierte Projekt „Integrierter Hochwasserschutz im Nördlichen Harzvorland“ so interessant, weil wir dort für Oker und Innerste ganze Flußgebiete betrachten und auch Ober- und Unterlieger in die Planung und Finanzierung mit einbeziehen wollen. Nicht umsonst hat die CDU-geführte Landesregierung auf meine Initiative hin hier erhebliche Mittel im Rahmen eines landesweit beachteten Pilotprojekts bereitgestellt“, so Oesterhelweg, der sich ebenfalls für eine Einbeziehung und Beteiligung Braunschweigs aussprach.

Johann-Heinrich von Henninges und Ortsbrandmeister Carsten Belkius führten Oesterhelweg und seine Begleiter in Lucklum und Erkerode an einige Brennpunkte, die man aber auch in diesem Jahr „recht gut im Griff gehabt“ habe. „Bei dieser Gelegenheit gilt es auch unseren Feuerwehren, anderen Hilfsorganisationen und vielen Freiwilligen noch einmal Dank zu sagen für den tagelangen und unermüdlichen Einsatz, durch den vielerorts das Schlimmste verhindert worden ist“, meinte Oesterhelweg. Barbara Thiel und Uwe Lagosky: „Wir wissen um die Bedeutung unserer Freiwilligen Feuerwehren, die wir auch in Zukunft gut ausrüsten und nachhaltig unterstützen müssen!“

Im Rahmen einer kurzen Abschlussrunde im Reitlingstal kündigte Oesterhelweg an, die Touren zu Hochwasser-Brennpunkten fortsetzen zu wollen. „Wir wollen uns direkt vor Ort ein Bild machen und konkret etwas unternehmen, um praktische Erfahrungen und praxisnahe Vorschläge in den Hochwasserschutz einbringen und Fehler der Vergangenheit beheben zu können. Hier gilt es, die Interessen der Menschen mit ihren Häusern und Grundstücken, der Landwirte, des Landschafts- und Naturschutzes und der Kommunen unter einen Hut zu bringen – in unserer recht dicht besiedelten Kulturlandschaft keine leichte Aufgabe“, so Frank Oesterhelweg abschließend.


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