Niedersachsens Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) hat heute Hochschulprojekte vorgestellt, die Kindern aus Nicht-Akademiker-Haushalten die Aufnahme eines Studiums erleichtern sollen. Dazu erklärt der Wolfenbütteler Victor Perli, der hochschulpolitische Sprecher der Linken im Landtag:
„Es ist wichtig, dass Arbeiterkinder direkter angesprochen und das Schwellenängste abgebaut werden, damit Angehörige der sogenannten bildungsfernen Schichten an den Hochschulen eine Chance haben. Die heute vorgestellten Projekte funktionierten aber nur, wenn sie Teil eines Maßnahmenbündels wären: Solange Kinder aus ärmerem Hause von Studiengebühren abgeschreckt werden, und solange das BAföG vorne und hinten nicht reicht, richten gutgemeinte Projekte wenig aus.
Wir fordern deshalb eine verlässliche Studienfinanzierung ohne Gebühren und ein Studienklima, in dem unterschiedliche soziale Herkunft als Gewinn gilt, statt als Problem gefürchtet zu werden. In der heute vorherrschenden Atmosphäre mit ihrem Konkurrenzdruck, ihrem Effizienzwahn und ihrem Klausuren-Stakkato dürfte das jedoch kaum möglich sein – hier bleiben bildungsferne Studieninteressenten häufig als erste auf der Strecke. Ministerin Wanka hätte also Besseres zu tun, als sich neben Hochschulvertreter zu setzen und deren Projekte zu präsentieren.“
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