Pink will Hotelneubau - Innenstadt steht oben auf Agenda

von Marc Angerstein


| Foto: Marc Angerstein



Halchter. Bürgermeister Thomas Pink stellte sich heute im Anschluss der Ortsratssitzung im Gemeinschaftshaus Halchter zahlreichen Bürgerfragen und zog eine Bilanz der abgelaufenen Wahlperiode.

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Das Gemeinschaftshaus in Halchter war gut besucht. Bürgermeister Thomas Pink stellte sich den Fragen der Bürger. Foto: Marc Angerstein



Wahlkampf oder Bürgerinformation? Die Tagesordnung der vorangegangenen Ortsratssitzung war so unspektakulär, dass die CDU-Veranstaltung  wohl wegen des Stadtoberhauptes so gut besucht war.

Am 25. Mai wird der Bürgermeister für Wolfenbüttel direkt durch die wahlberechtigten Wolfenbütteler Bürgerinnen und Bürger gewählt. CDU-Amtsinhaber Thomas Pink stellt sich nach seiner ersten Amtszeit zur Wiederwahl. Deshalb stellte er an dem zum Rednerpult umgewidmeten Stehtisch in Halchter auch seine Ideen und  Visionen für die nächsten sieben Jahre vor.

Kein Luxus-Hotel


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Luftbild Wolfenbüttel Innenstadt
Foto: Thorsten Raedlein



Die in seiner Amtszeit in Wolfenbüttel eingeführte umfassende Bürgerbeteiligung will er verfestigen. Und auch Pinks Vision von einem "ordentlichen Hotel" auf dem Gelände des ehemaligen Germania Sportplatzes will er in einer zweiten Amtszeit anpacken: "Das ist sehr schwierig, wir führen dazu jetzt schon zwei bis drei Gespräche pro Monat." Untersuchungen hätten ergeben, dass Wolfenbüttel 240 Betten benötige, da unsere Lessingstadt neben Norderney ständigen Tourismuszuwachs verzeichne. Auch die Ostfalia und die regionale Wirtschaft beklagen, dass es schwierig sei, in Wolfenbüttel Gäste adäquat unterzubringen. "Das soll kein Luxus-Hotel werden, sondern lediglich eins mit einem vernünftigen Frühstück und vernünftigen Matratzen."

Innenstadtentwicklung steht oben auf der Agenda


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Etwa 80 interessierte Anwohner der Ahlumer Siedlung folgten der Einladung zur ersten Bürgerversammlung. Foto: Marc Angerstein



Die Sanierung der Ahlumer Siedlung und die Innenstadtentwicklung nannte Pink als prioritäre Projekte seiner etwaigen zweiten Amtszeit. "Die Ahlumer Siedlung ist in die Jahre gekommen." Er kündigte Hausabbrüche und Neubauten im Bereich Am Rodeland an und bezeichnete es als weitsichtig, schon frühzeitig - auch aus sozialer Verantwortung - die Anteile der Stadt an der WOBAU erhöht zu haben.

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Die Innenstadt-Entwicklung steht ganz oben auf Pinks Agenda. Foto: Anke Donner / Archiv



Nachdem die Stadt Wolfenbüttel die ehemalige Hertie-Immobilie erworben hat, steht die Innenstadtentwicklung ganz oben auf Pinks Agenda. "Hertie ist nur ein Baustein der Innenstadtentwicklung, der abgearbeitet werden muss." Deshalb bewirbt sich Wolfenbüttel auch gerade um ein Sanierungsprogramm für den Bereich Löwenstraße, Zimmerhof und Krambuden. Der Bürgermeister will die gesamte Fußgängerzone entwickeln, auch im Bereich Tiefbau. Und das gesamte Quartier des Schlossplatzes bis zur Jahnturnhalle soll angepackt werden. Der Kornmarkt wird erst im kommenden Jahr angefasst, die Pläne dafür seien aber bekannt.

Lessing-Tage oder Lessing-Wochen?


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Das Lessingtheater in Wolfenbüttel. Foto: Archiv/ Thorsten Raedlein



Für Jugendbands stellt Pink Übungsräume in Aussicht. Frühkindliche und Schul-Bildung führte Pink in seinem Maßnahmenpaket genauso an, wie eine bessere Vernetzung von städtischen Schulen mit der Ostfalia. Der Bürgermeister will die Stadtgeschichte weiter aufarbeiten lassen und im kulturellen Bereich schweben ihm "Lessing-Tage" oder "Lessing-Wochen" vor: "Wir müssen unsere Lessingstadt noch besser positionieren." Das City-Management soll auch weiterhin für zahlreiche Veranstaltungen in der Innenstadt sorgen. 

Wolfenbüttel ist gesund


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Thomas Pink und seine Frau Sabine. Er möchte wieder gewählt werden. Foto: Archiv/ Anke Donner



Trotz der vielen erfolgreich umgesetzten Großprojekte, wie der Sanierung des Lessingtheaters, dem Kauf der „Hertie-Immobilie“, dem Schwimmbad Okeraue, den Ergänzungsbauten und Brandschutzmaßnahmen an den Schulen, der Umgestaltung des Holzmarktes besitzt die Stadt noch immer eine hohe Eigenkapitaldecke und einen fast ausgeglichenen Haushalt: "Wir haben gerade ein geringes Defizit, aber so etwas haben wir im laufenden Jahr immer wieder ausgeglichen", erklärte Pink - dabei auch seinen Kämmerer lobend.

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Die Stadt steht gut da. Foto: Marc Angerstein



"Diese Stadt ist gesund - sie steht gut da", sagte der Bürgermeister nicht ohne Stolz und erläuterte den Schuldenstand anderer Städte. "Goslar hatte bis zur Fusion mit Vienenburg rund 50 Millionen Euro Schulden." Als Pink 2006 ins Amt kam, hat er ein Haushaltsdefizit von über 12 Millionen Euro übernommen. Durch Verschlankung und Umbau der Stadtverwaltung und durch eine positive Entwicklung im Einnahmebereich war der Haushalt bereits 2010 wieder ausgeglichen. In den Jahren 2011 und 2012 gab es Überschüsse in Höhe von jeweils sechs Millionen Euro. Dadurch wurden viele Maßnahmen möglich: "In anderen Regionen werden Bäder geschlossen, wir bauen gerade ein neues Allwetterbad", so Pink.

Schwarze Glosse und Regionsdebatte


[image=5e1765f7785549ede64d00db]Die von Eckbert Schulze veröffentlichte "Schwarze Glosse" (WolfenbüttelHeute.de berichtete) beschäftigte die Besucher: "Stehen Sie inhaltlich hinter dem, was da veröffentlicht wurde?" Pink trat energisch für Pressefreiheit als auch für Meinungsfreiheit ein. Einige Reaktionen auf Schulzes Glosse (WolfenbüttelHeute.de berichtete ebenfalls) findet er überzogen.

Die aktuelle Regionsdebatte sei kein politisches Thema und wird die Städte unserer gesamten Region noch die ganzen nächsten Jahre beschäftigen. Wolfenbüttels Bürgermeister warb dafür die Zukunftsfähigkeit der Region nicht von Politikern, sondern von Fachleuten, wie Verfassungs- oder Staatsrechtlern, planen zu lassen.


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