Podiumsdiskussion der Sickter GRÜNEN: "Eine Gesellschaft, die niemanden ausgrenzt"


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[image=5e1764b2785549ede64cca1f]Zu einem Gesprächsabend zum Thema "Inklusion" hatte der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen in das Sickter Café Burschenhof eingeladen – und viele kamen.

„Inklusion steht für eine Gesellschaft ohne Ausgrenzung – dieser Gesprächsabend war gelebte Inklusion,“ freute sich der Moderator und Sickter Spitzenkandidat, Holger Barkhau. „Menschen mit Beeinträchtigungen, Angehörige, sonderpädagogische Fachkräfte aus Behinderteneinrichtungen und Schulen, interessierte Mitbürgerinnen und Mitbürger und politische Verantwortliche diskutierten an diesem Abend miteinander – und für jeden war Zeit und Raum. So stellen wir uns gelebte Inklusion vor.“

Markus Kurth, der Sprecher für Sozial- und Behindertenpolitik der grünen Bundestagsfraktion, informierte zunächst über die UN-Konvention zur Inklusion. Dieses universale Recht gestehe allen Menschen mit ihren jeweiligen Besonderheiten das Recht auf volle Teilhabe an der Gesellschaft zu. „Die Wirklichkeit in unserem Lande hat allerdings noch viele Barrieren“, bemerkte Kurth. Es komme nicht darauf an, ob ein Mensch behindert sei, sondern inwiefern er durch ungünstige Bedingungen behindert werde.

Reinhard Fricke, Vorstand des Landesverbandes Sonderpädagogik in Niedersachsen, machte sich für gemeinsamen Unterricht an allen Schulen stark. Allerdings erfordere dies auch eine angemessene personelle Ausstattung, um besonders auf Menschen mit herausforderndem Verhalten angemessen eingehen zu können.

Rüdiger Becker, Direktor der evangelischen Stiftung Neuerkerode, wies darauf hin, dass Inklusion keine Bürde, sondern eine Bereicherung für die Gesellschaft darstelle: „Wenn Inklusion anfängt Spaß zu machen, dann kann sie gelingen.“ In Neuerkerode gebe es da bereits sehr positive Erfahrungen, z.B. mit der Rockband „The Mix“. Gerade der Gesprächsabend im Burschenhof zeige, dass viele Bewohner und Bewohnerinnen stolz auf sich und ihre Lebensgestaltung seien.

In der Diskussion wurde deutlich, dass es noch vielfältige Probleme bei der Umsetzung von Inklusion gebe. So gäbe es immer noch mannigfache Vorbehalte und Unsicherheiten in der Bevölkerung. Außerdem könne es nicht funktionieren, wenn die Politik Inklusion zum Nulltarif erreichen möchte. Einig war man sich darin, dass es keine Patentlösungen für Menschen mit Beeinträchtigungen geben könne. Man müsse gemeinsam Lösungen für Probleme suchen. „Auch Politikerinnen und Politiker können oft nur Richtungen beschreiben und Antworten suchen,“ bemerkte Markus Kurth abschließend.

Auf dem Bild sind Teilnehmer des Podiumsdiskussion zum Thema Inklusion (von links): Reinhard Fricke, Holger Barkhau, Markus Kurth, Rüdiger Becker, Dr. Diethelm Krause-Hotopp. Foto: Grüne


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