Podiumsgespräch: Selbstzeugnisse aus dem Dreißigjährigen Krieg


Foto: Max Förster
Foto: Max Förster | Foto: Max Förster

Wolfenbüttel. Wie die Herzog August Bibliothek informiert, diskutieren Experten am 31. Mai, 17 Uhr, in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta über Selbstzeugnisse wie Tagebücher, Briefe, Reisebeschreibungen oder Autobiographien aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts.


Teilnehmer des Podiumsgesprächs sind Katrin Keller (Wien), Ronald G. Asch (Freiburg), Peter Burschel (Wolfenbüttel), Hans Medick (Göttingen), und Markus Meumann (Erfurt/Gotha).

Vor 400 Jahren begann mit der Rebellion der böhmischen Stände und dem „Prager Fenstersturz“ ein Krieg, von dem niemand ahnte, dass er endlose 30 Jahre dauern und welches Gewalt- und Zerstörungspotential er entfesseln würde. Zwar schufen die Westfälischen Friedensschlüsse 1648 in einer beispiellosen Anstrengung eine Art „Grundgesetz“ des Alten Reiches, das fast 200 Jahre Gültigkeit besitzen sollte. Doch wirkte die Erfahrung von Verheerung und fundamentalem Zivilisationsverlust als Trauma noch bis ins frühe 20. Jahrhundert im kollektiven Gedächtnis Deutschlands nach. Bis zu den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts blieb der Dreißigjährige oder „Teutsche Krieg“ das überragende Schreckbild für eine sich verselbständigende, von niemandem mehr beherrschte militärische Gewalteskalation.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Workshops „Der erfahrene Krieg“ statt, den die HAB in Zusammenarbeit mit der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit aus Anlass des 400. Jahrestags des Ausbruchs des Dreißigjährigen Kriegs veranstaltet. Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentieren ihre Forschungen zum Thema Kriegsbetroffenheit und Kriegserfahrungen in Selbstzeugnissen aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Organisiert und geleitet werden der Workshop und das Podiumsgespräch von den Beteiligten des Projekts „Digitale Edition und Kommentierung der Tagebücher des Fürsten Christian II. von Anhalt-Bernburg (1599-1656)“, das in Kooperation zwischen der Herzog August Bibliothek und dem Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Freiburg durchgeführt wird.

Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen.


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