Politik arrangiert sich bei Asse II mit dem Asse-Fonds


Am 25. Juli fand ein Vortrag zur Asse in Denkte statt. Paul Koch Tashiya Morita Heike Wiegel Bernhard Foitzik Frauke Arndt Kuni. Fotos: Privat
Am 25. Juli fand ein Vortrag zur Asse in Denkte statt. Paul Koch Tashiya Morita Heike Wiegel Bernhard Foitzik Frauke Arndt Kuni. Fotos: Privat

Asse. Unter dem Titel „Macht, Geld (Asse-Fonds) und vorgetäuschte Sicherheit“ referierte AufpASSEn e.V. - Vorstandsmitglied Heike Wiegel in Denkte im Freizeit und Bildungszentrum Freundschaft. Wiegel ging auf das Zwischenlager ein. Der Betreiber will es an der Asse errichten, obwohl dort die Abstände vom Zwischenlager bis zur Wohnbebauung sehr eng sind.


Wiegel erläuterte in diesem Zusammenhang, dass Grenzwerte willkürlich fest gelegt wurden und keine Sicherheiten darstellen. Einig ist sich die Wissenschaft, dass jedes einzelne radioaktive Strahlungsereignis zu einer Erkrankung führen kann, auch aus Niedrigstrahlung von Atomanlagen. Die Asse 2 Begleitgruppe hat sich bis heute nicht mit den konkreten Auswirkungen dieses Zwischenlagers incl. der Konditionierungsanlage beschäftigt. In 2018 wird es wohl zu einer Standortbestimmung des Zwischenlagers kommen, obwohl das Zwischenlager noch lange nicht gebraucht wird.

<a href= Es referierte Heike Wiegel. ">
Es referierte Heike Wiegel. Foto: privat



Jedenfalls nicht für den Asse-Atommüll. Anstatt dass der Betreiber nun das Abteufen des Schachtes Asse 5 in Auftrag gibt, wird untersucht ob ggf. über den Schacht Asse 2 eine vorgezogene Rückholung erfolgen könnte. Der meiste Atommüll liegt auf der 750 m Sohle, doch diese wird verfüllt, gegen den Rat der Wissenschaftler der Begleitgruppe. Will der Betreiber überhaupt diesen Atommüll noch zurückholen? Oder geht es nur noch um die zwei Kammern auf der 725 m und 511m Sohle? Was passiert mit einem riesigen Zwischenlager mit der neusten und wohl größten Konditionierungsanlage in Deutschland? Schon lange gehen Gerüchte um, da für den Schacht Konrad ein Eingangslager für den gesamten Atommüll aus ganz Deutschland gesucht wird. Da passt es gut ins Bild, dass ausgerechnet jetzt, die Vorsitzende der Asse 2 Begleitgruppe Frau Steinbrügge und die Bürgermeisterinnen Fr. Bollmeier, Fr. Eickmann-Riedel und Bürgermeister H. Pink zur Umstrukturierung der regionalen Asse 2 Begleitgruppe mit fadenscheinigen Begründungen drängen. Sie möchten die Begleitgruppe umbauen mit einer Vielzahl von neuen Gremien mit einem Wirrwarr von Verbindungen.

Wiegel: „Eine Schwächung und Spaltung der Asse 2 Begleitgruppe ist wohl gewollt.“ Dabei stehen wichtige inhaltliche Asse II Themen an, von denen wohl abgelenkt werden soll. Auch wurden die Stellungnahmen der AGO Wissenschaftler im Genehmigungsverfahren immer noch nicht aufgenommen und dort auch nicht nachvollziehbar bewertet. Die Vorsitzende behindert die wichtige inhaltliche Arbeit der Asse 2 Begleitgruppe, weigert sich Sitzungen einzuberufen und sagt ein lang geplantes Treffen der Begleitgruppe mit Herrn Umweltminister Wenzel ab. Ein Schreiben vom nationalen Begleitgremium aus Berlin, dass an die Mitglieder der Begleitgruppe gerichtet war, wurde einfach nicht weiter geleitet. Vier Beamte verweigern die weitere Zusammenarbeit in der regionalen Begleitgruppe. Noch am 29.10.2015 kritisierten die 3 Bürgermeister/innen selbst, zusammen mit weiteren 10 Mitgliedern der Begleitgruppe das Verhalten der Landrätin und Vorsitzenden. Doch es scheint als hätten sich die 3 Bürgermeister/innen gedreht. Auffallend ist, dass viele politische Vertreter im Landkreis kaum noch inhaltlich am Thema Asse II mitarbeiten. Die Mitarbeit im Gremium des Zukunfts-/ Asse-Fonds ist sicherlich auch angenehmer und macht Politik wohl auch „geschmeidig“.

Bericht über Fokushima


Tashiya Morita lebt in Kyoto rund 500 km südlich von Fukushima ist Journalist und berichtet eindrucksvoll über Fukushima. In Japan wurde nur ein viel zu kleiner Radius um das Atomkraftwerk in Fukushima evakuiert, moniert Morita. Die japanische Regierung versucht die Gegend zu kontaminieren und die Bevölkerung soll wieder in ihre Wohnorte, das heißt, in die verstrahlten Gebiete zurückziehen. Morita reist durch Japan und versucht die Bevölkerung aufzuklären. So werden zum Beispiel in den Japan die Häuser in den Dörfern mit verstrahltem Holz geheizt. Die daraus endstehende Asche ist hochgradig radioaktiv verstrahlt. So gelangt verstrahlte Staub in die Wohnungen und die Asche wird auch noch über die Gemüsefelder verteilt. Doch es gibt seit dem Unfall von Fukushima in Japan in ca. 100 Orten z.B. an Bahnhöfen jeden Freitag große Demonstrationen gegen Atomkraft, an diesen sind vielen Familien mit ihren Kinder beteiligt. Von den 42 AKW ́s in Japan sind nur fünf in Betrieb. Japan ist nicht angewiesen auf Atomkraft. Die Stromversorgung erfolgt über Wasserkraft und auch Erneuerbare Energien. Morita erläutert, das der Wirtschaftsfaktor und Export in andere Länder von AKW ́s seit dem Unfall von Fukushima nicht mehr funktioniert. Forschen in Japan empfehlen 100 – 200 Jahre zu warten, bevor das AKW in Fukushima zurückgebaut werden kann. Die Veranstaltung wurde musikalisch von dem Liedermacher Bernhard Foitzik mit seinem Fukushima-Lied begleitet.


mehr News aus Wolfenbüttel