Polizeistatistik: Wolfenbüttel bleibt zweitsicherster Kreis der Region

Wolfenbüttel bleibt der zweitsicherste Landkreis des Braunschweiger Landes. Dennoch nimmt besonders die Zahl der Betrugsversuche weiter zu.

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: André Ehlers

Wolfenbüttel. In der vergangenen Woche stellte das Polizeikommissariat Wolfenbüttel seine amtliche Kriminalstatistik vor, die wieder im Zeichen der Coronapandemie stand. Im Landkreis bleibt die Zahl der Straftaten demnach auf stabilem Niveau. Lediglich die Vermögens- und Fälschungsdelikte sind laut der Statistik im Aufwind, besonders Übergriffe auf Senioren mit Enkeltricks oder Schockanrufen stünden hier im Mittelpunkt. Ansonsten gehört Wolfenbüttel der Polizei zufolge aber zu den sichersten Landkreisen im Braunschweiger Land.



Der Landkreis Wolfenbüttel gehörte auch im Jahr 2021 zu den sichersten Kreisen im Braunschweiger Land. Lediglich im Landkreis Gifhorn wurden im letzten Jahr weniger Delikte auf 100.000 Einwohner gerechnet aufgenommen. Das jedenfalls schreibt die Polizei in ihrer amtlichen Kriminalstatistik für das vergangene Jahr. Der zufolge ist die Zahl der im Landkreis registrierten Delikte im Gegensatz zu 2020 annähernd gleichgeblieben. Demnach nahm die Polizei im Jahr 2021 insgesamt 3.873 Fälle auf, was 19 weniger als 2020 entspricht. Den größten Anteil daran hatten demnach die Fälschungs- und Vermögensdelikte (807), gefolgt von einfachen Diebstählen (636) und Sachbeschädigungen (558). Die Aufklärungsquote dagegen ist 2021 im Gegensatz zum Vorjahr leicht gesunken und kommt auf 59, 67 Prozent (Vorjahr: 61,79). Damit befindet sich das PK Wolfenbüttel aber noch nahe am Durchschnitt der letzten zehn Jahr, der bei 60,59 Prozent liegt.

Immer mehr Enkeltricks


Während die Zahl der Delikte insgesamt sank, verschoben sich die Verbrechen während der Pandemie ins Internet. Laut Polizei Wolfenbüttel konnten von insgesamt 807 Taten in diesem Bereich 650 der Kategorie der Internetkriminalität zugeordnet werden. Besonders Fakeshops seien hier ein beliebtes Mittel der Wahl, weil die Verantwortlichen im Ausland nur schwer von der deutschen Polizei zur Rechenschaft gezogen werden könnten. Zugleich bereite der Polizei die zunehmende Zahl der Betrugsversuche am Telefon Sorge. Besonders ältere Bürger fielen hier immer wieder Enkeltrick, falschen Polizeibeamten oder angeblichen Mitarbeitern des Gesundheitsamtes zum Opfer. Diese Opfer, so die Polizei, würden von den Tätern gezielt recherchiert und ausgewählt. Viele Taten würden hier dann gar nicht angezeigt, weil sich die Betroffenen dafür schämen, Opfer dieser Masche geworden zu sein.

Insgesamt ist die Zahl der Verbrechen aber gesunken. Das erklärt die Polizei mit der Coronapandemie: Wenn weniger öffentliches Leben stattfände, käme es auch zu weniger Straftaten. Schlägereien vor Kneipen, Drogendelikte in der Öffentlichkeit und ähnliches passierten einfach nicht, wenn der Rahmen fehle. Die Polizei habe aber auch festgestellt, dass das vor allem in Regionen zu beobachten sei, in denen die Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID19-Pandemie hohe Akzeptanz finden. Das sei in Wolfenbüttel der Fall gewesen. Nach der Pandemie, glaubt die Polizei, würden sich die Zahlen in diesen Bereichen aber wieder normalisieren.


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