Niedersachsens Milcherzeuger wollen die Gunst der Marktes weiter nutzen und ihre Milchviehhaltung ausdehnen. Dieses Fazit lässt sich aus dem jüngsten Börsentermin an der Milchquotenbörse ziehen. Der Gleichgewichtspreis wurde bundesweit mit sieben Cent je Kilogramm ermittelt, im Westen liegt er mit neun Cent je Kilogramm über dem ostdeutschen Wert von drei Cent je Kilogramm.
Insgesamt wurden zu dem Handelstermin 173 Mio. Kilogramm Milch zum Kauf angeboten, fast 185 Mio. Kilogramm weniger als vor Jahresfrist. Allerdings gab es auch auf der Nachfrageseite ein deutliches Minus: Mit 246 Mio. Kilogramm lag sie noch deutlicher unter dem Vorjahreswert in Höhe von 429 Mio. Kilogramm. 99 Prozent der westdeutschen Quotenanbieter haben ihre Milchmengen verkaufen können. Bei den Nachfragern waren nur drei von vier erfolgreich, da sie geringere Preise zahlen wollten.
Im westdeutschen wie auch im ostdeutschen Übertragungsgebiet lässt sich weiter die Wanderung nach Norden beobachten. Schleswig-Holstein und Niedersachsen profitierten davon ebenso wie Mecklenburg-Vorpommern. Mehr als 18 Mio. Kilogramm Milch kamen auf diesem Weg aus anderen Bundesländern nach Niedersachsen.
Niedersachsens Milcherzeuger haben 40 Mio. Kilogramm zugekauft, zusätzlich erhielten sie aus der so genannten Landesreserve eine Menge von 1,48 Mio. Kilogramm, sie zahlten damit einen effektiven Preis von 8,7 Cent je Kilogramm. Allerdings erhielten die Käufer nicht die volle Menge, die sie erwerben wollten. Mehr als 1.000 Interessenten an Milchquote standen hier 422 Landwirte gegenüber, die Quoten zur Veräußerung angeboten hatten. Für die nächste Quotenbörse am 2. November müssen die Gebote bis zum 4. Oktober eingereicht werden.
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