Wolfenbüttel. Der Rat der Stadt hat am Mittwoch in seiner Sitzung grünes Licht für das Baugebiet „Am Södeweg“ gegeben. Damit konnte ein zweijähriger und schwieriger Prozess abgeschlossen werden. Einig war sich das Gremium aber auch bei der finalen Abstimmung nicht.
Mit dem Ratsbeschluss, gegen den die Fraktion von Bündnis 90/Die Grüne mehrheitlich, aber nicht geschlossen stimmte, geht es für das neu entstehende Baugebiet in die entscheidende Phase. Grüne-Ratsfrau Ulrike Krause schloss sich der Meinung ihrer Fraktion nicht an und stimmte für die Vorlage.
Vorbei ist nun das Tauziehen um Natur-und Artenschutz. Für die Wolfenbütteler - und die, die es mal werden wollen - stehen nun bald knapp 400 Baugrundstücke zur Verfügung.
Die dazu erforderliche Bauleitplanung hat der Rat beschlossen. Die Ratsfraktion der Grünen hatte während des gesamten Verfahrens immer wieder Bedenken zum geplanten Baugebiet geäußert. So seien sich die Grünen und auch Naturschutzverbände einig, dass das Baugebiet zu Lasten des Natur -und Artenschutzes gehe. Zudem befürchte man ein hohes Verkehrsaufkommen und eine damit verbundene höhere Feinstaubbelastung. Diese Bedenken äußerte auch der Grünen-Fraktionsvorsitzende Jürgen Selke-Witzel noch einmal vor der Beschlussfassung. Erwähnungen eines neu entstehenden Stadtteils und die geplante Entstehung einer Kita Am Södeweg würden die Bedenken nicht gerade schmälern, so Selke-Witzel. Am Ende werde man zwar die Entscheidung des Gremiums akzeptieren, aber gegen den Beschluss stimmen, erklärte Selke-Witzel.
Im Investitionsprogramm der Stadt Wolfenbüttel ist tatsächlich ein Posten "Kita Am Södeweg" vermerkt. Für die Jahre 2020 bis 2022 sind hier insgesamt 5 Millionen Euro veranschlagt.
Neue Straßennamen
Für die im Bebauungsplan festgesetzten Planstraßen ist auch die Vergabe von neuen Straßennamen erforderlich. Der Rat stimmte den Vorschlägen zu, die Straßen "Samuel-Spier-Platz", "Södekamp", "Hainbuchenring", "Elsbeerweg", "Berberitzenweg", "Schneeballweg", "Hagebuttenkamp", "Salweidenkamp" und "Haselgasse" zu benennen.
Im Zuge der Ratssitzung wurde ebenfalls ein Gestaltungsleitplan für das Baugebiet gefasst. Zum ersten Mal, erklärte Uwe Kiehne (SPD). Der Gestaltungsleitfaden soll gesondert und anschaulich Ziele und Gründe für die Festsetzungen und Regelungen im Bebauungsplan sowie der zugehörigen örtlichen Bauvorschrift erläutern. Er soll dann als Vorabinformation an alle Kaufinteressenten herausgegeben werden. In diesem Sinne bildet er keine zusätzlichen Regelungen für die Bauinteressenten am Södeweg. Über den Leitfaden sollen Qualität und Wertigkeit des Wohngebietes gesichert werden, indem die Akzeptanz für Vorgaben des Bebauungsplans, die auch die Attraktivität des Umfeldes eines jeden Bauherren sichern, geschaffen und gesteigert wird. Der Gestaltungsleitfaden soll über die Homepage der Stadt Wolfenbüttel veröffentlicht, den letztendlichen Grundstückserwerbern aber auch als gedrucktes und gebundenes Exemplar zur Verfügung gestellt werden.
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