Rats-Gruppe fordert Barrierefreiheit an Ampel

In ihrem Antrag fordert die Ratsgruppe die Verwaltung auf, die Barrierefreiheit an dem Übergang Breite Herzogstraße / Eingang Lange Herzogstraße herzustellen.

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Hier soll kurzfristig eine Nullabsenkung hergestellt werden.
Hier soll kurzfristig eine Nullabsenkung hergestellt werden. | Foto: Matthias Kettling

Wolfenbüttel. Die Rats-Gruppe Bündnis 90/Die Grünen - Die PARTEI hat beantragt, kurzfristig eine Nullabsenkung an der Fußgängerampel Breite Herzogstraße herzustellen. Der Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt berät am 11. März über den Vorschlag. Die Entscheidung fällt im Verwaltungsausschuss.



Angesichts der kurz vor dem Abschluss stehenden Sanierung der Fußgängerzone sei es sinnvoll, auch an der angrenzenden Ampel zeitnah für eine barrierefreie Gestaltung zu sorgen, so die Rats-Gruppe in ihrem Antrag. Sie fordert die Verwaltung auf, zeitnah die Barrierefreiheit an dem Übergang Breite Herzogstraße / Eingang Lange Herzogstraße herzustellen.

Nullabsenkung gefordert


In ihrer Begründung führt die Gruppe aus, dass die bestehende Situation derzeit insbesondere für mobilitätseingeschränkte Personen eine erhebliche Barriere darstelle. Zudem handle es sich um eine zentrale Querungsstelle mit hoher Fußgängerfrequenz, da sich in unmittelbarer Nähe eine Bushaltestelle befinde.

Zwar sind die Bordsteine in dem genannten Bereich bereits abgesenkt, jedoch handelt es sich dabei nicht um sogenannte „Nullabsenkungen“.
Zwar sind die Bordsteine in dem genannten Bereich bereits abgesenkt, jedoch handelt es sich dabei nicht um sogenannte „Nullabsenkungen“. Foto: Matthias Kettling


Zwar sind die Bordsteine in dem genannten Bereich bereits abgesenkt, jedoch handele es sich dabei nicht um sogenannte „Nullabsenkungen“ – also vollkommen höhengleiche Übergänge ohne Kante zwischen Fußweg und Fahrbahn. Das bedeute, dass bereits ein Rollator oder ein Rollstuhl an der etwa 3 bis 4 Zentimeter hohen Bordsteinkante hängen bleibe. Dieses Problem werde zusätzlich verstärkt, da zwischen Fahrbahn und Gosse ein weiterer Absatz bestehe. Obwohl dieser etwas niedriger ist, führe er dazu, dass Rollatoren und Rollstühle vor dem eigentlichen Bordstein leicht nach vorne kippen können, erläutert Grünen-Ratsherr und Mitglied der Ratsgruppe Bündnis 90/Die Grünen – Die PARTEI, Stefan Brix.

Eine Lösung für alle


Daher sei der Antrag als ein Antrag auf Nullabsenkung zu verstehen. Seit inzwischen Jahrzehnten bestehe bei der Einrichtung von Nullabsenkungen der Konflikt zwischen den Gruppen mobilitätsbehinderter und sehbehinderter Menschen. Menschen mit Mobilitätsbehinderung würden enorm von der Nullabsenkung profitieren, Menschen mit Sehbehinderung würden aber eine tastbare oder taktile Kante zur Fahrbahn fordern.

"Beide Gruppen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Daher darf man keineswegs sagen, dass ein Bord von 3 Zentimeter `nichts so schlimm sei´ und eben auch nicht, dass die Gruppe der Sehbehinderten `sich nicht so anstellen soll´. Für beide Gruppen muss es angemessene Lösungen geben und wir sind uns sicher, dass es sie anderen Städten und in einschlägigen Normen auch gibt. Die Verwaltung soll daraus die entsprechende Variante aussuchen und zu Gunsten einer Barrierefreiheit für alle, durchaus auch nichtbehinderte Menschen, beispielsweise mit Kinderwagen oder Koffern umsetzen", so Brix abschließend.