Ratsgruppe fordert mehr Innovation für Wolfenbüttels Innenstadt

Dem "Maßnahmenpaket", das die Stadtverwaltung zur Stärkung der Innenstadt ausgearbeitet hat, fehle es an innovativen Impulsen, sagt die Rats-Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN • Die PARTEI.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Thomas Stödter

Wolfenbüttel. In einer Pressemitteilung nimmt die Wolfenbütteler Rats-Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN • Die PARTEI Stellung zum Maßnahmenpaket der Stadtverwaltung zur Stärkung der Innenstadt. Grundsätzlich befürworte man das Engagement des Bürgermeisters. Doch es gibt auch Kritik.


Man begrüße die Einschätzung des Bürgermeisters Ivica Lukanic und unterstütze das Vorhaben, die Innenstadt zukunftsfähig zu gestalten. "Es ist uns allen klar: Die Herausforderungen für den stationären Einzelhandel und die gesamte Innenstadtentwicklung sind erheblich, und wir stehen gemeinsam vor der Aufgabe, innovative Lösungen zu finden", erläutert Sascha Poser, Co-Vorsitzender der Ratsgruppe. Umso bedauerlicher sei es, dass der Rat der Stadt aus der Presse von den Überlegungen des Bürgermeisters und dem Maßnahmenpaket zur Stärkung der Innenstadt erfahren habe. "Wir sind der Überzeugung, dass gerade bei einem Thema dieser Tragweite eine enge Abstimmung mit den zentralen Akteuren – wie Immobilienbesitzern, Ladenmietern und der Initiative Wirtschaft Wolfenbüttel e. V. – der erste Schritt sein muss. Dies gilt auch für die politische Diskussion im Rat. Nur im Dialog können wir tragfähige Konzepte entwickeln, die von einer breiten Basis getragen werden. So wirkt das Maßnahmenpaket leider eher wie ein Profilierungsversuch als ein durchdachtes Konzept für die Entwicklung der Innenstadt", so Poser weiter.

Es muss etwas passieren


Die Gruppe setzte sich seit langem aktiv für die Weiterentwicklung der Innenstadt ein und habe bereits konkrete Vorschläge in den Rat eingebracht. Dazu zählen die Aufstellung von Trinkbrunnen, die Schaffung von Grätzelhotels, die Nutzung leerstehender Immobilien durch die Stadt selbst sowie die Weiterentwicklung der Landwirtschaftsschule. Diese Ideen würden darauf abzielen, eine zukunftsorientierte, vielfältige Nutzung der Innenstadt zu fördern und nicht nur den Status quo des Einzelhandels zu bewahren.

Beate Zgonc und Sascha Poser, die Vorsitzenden der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN • Die PARTEI.
Beate Zgonc und Sascha Poser, die Vorsitzenden der Gruppe BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN • Die PARTEI. Foto: Henning Kramer


"Wir teilen die Diagnose des Bürgermeisters, dass etwas passieren muss", erklärt Co-Vorsitzende Beate Zgonc. "Allerdings sehen wir die Gefahr, dass sein Maßnahmenpaket versucht, den stationären Einzelhandel in seiner aktuellen Form zu konservieren – eine Strategie, die auf Dauer nicht funktionieren wird. Wir benötigen eine weitreichendere Vision, die den Wandel hin zu einem Mix aus Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Handel aktiv gestaltet. Obwohl wir viele der vorgeschlagenen Maßnahmen wie die 'Attraktivierung' von Ansiedlungen oder die Durchführung von Veranstaltungen grundsätzlich unterstützen, sind diese nicht neu und bereits in vielen Bereichen gängige Praxis. Es fehlt dem 'Maßnahmenpaket' an wirklich innovativen Impulsen."


Keine Vorschläge zum Löwentor


Besonders enttäuschend für die Gruppe sei, dass im Maßnahmenpaket keinerlei Vorschläge zum Löwentor, einem zentralen innerstädtischen Bereich, gemacht werden. Hier hätte die Stadt als Eigentümerin eine wirkliche Gestaltungsmöglichkeit, um dieses Areal zu einem Modellprojekt für die Innenstadtentwicklung zu machen, heißt es abschließend.


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