Cremlingen. Der bei Bürgerinnen und Bürgern umstrittene Recyclingpark in Cremlingen soll im Frühjahr dieses Jahres eröffnet werden. Das bestätigte die RecyclingPark Harz GmbH auf Anfrage unserer Online-Tageszeitung. Die Anwohner äußerten in der Vergangenheit ihre Ängste und Sorgen über mögliche Geräusch- und Geruchsimmissionen. Die RecyclingPark Harz GmbH halte diese Befürchtungen jedoch für unbegründet.
Mit dem Recyclingpark in Cremlingen wird somit die nunmehr vierte Betriebsstätte nach Heudeber (Gemeinde Nordharz), Goslar und Quedlinburg eröffnet. Hier sollen zukünftig die Annnahme und Aufbereitung von mineralischen Bauabfällen (zum Beispiel Beton, Straßenaufbruch und Ziegelschutt), Astholz und sonstiger Grünschnitt sowie Altholz stattfinden. Zusätzlich sollen Gewerbe- und Baustellenabfälle hier angenommen und sortiert werden. Auch bestimmte gefährliche Abfälle aus dem Baubereich, wie beispielsweise Mineralwolle, Asbest und teerhaltige Dachpappe, sollen hier angenommen werden. Eine weitere Aufgabe sei der Verkauf von Recyclingbaustoffen, Sand, Kies und Mutterboden, der Verkauf von Garten- und Blumenerde sowie Mulchen und Komposten und der Verkauf von Natursteinen, heißt es in einem Bericht der RecyclingPark Harz GmbH. Auf dem Grundstück müssen vor Inbetriebnahme asphaltierte Straßen und befestigte Lager- beziehungsweise Umschlagflächen angelegt werden. Ferner sei laut Bericht die Errichtung von Umschlagboxen und Containerstellflächen erforderlich. Neben einem kleinen Büro- und Personalgebäude soll es auch eine Fahrzeugwaage und eine Eigenverbrauchstankanlage sowie begrünte Bereiche einschließlich Baumpflanzungen geben. Das gesamte Gelände soll zudem eingezäunt sein.
Befürchtungen der Bürger
Als die RecyclingPark Harz GmbH 2013 das erste Mal die Pläne vorstellte, hagelte es kräftige Kritik. "Es gab Befürchtungen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger aus der Ortschaft Cremlingen, dass von dem Recyclingpark Geräusch- und Geruchsimmissionen ausgehen. In besonderer Kritik stand der Einsatz einer mobilen Steinbrechanlage, die mehrmals im Jahr zum Einsatz kommen soll.", erklärte Detlef Kaatz, Bürgermeister der Gemeinde Cremlingen, auf Anfrage unserer Online-Tageszeitung.
Einhaltung von Auflagen
Diese Befürchtungen könne die RecyclingPark Harz GmbH jedoch nicht nachvollziehen, so Geschäftsführer Uwe Schwenke de Wall. "Wir errichten in einem Gewerbegebiet – auf einem für gewerbliche Aktivitäten zweckbestimmten Grundstück - im Rahmen der gültigen Gesetze und Bestimmungen einen neuen Standort.", erklärte der Geschäftsführer auf Anfrage von regionalWolfenbüttel.de. Das entsprechende Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz sei abgeschlossen und die Genehmigung liege seit 19. Dezember 2014 vor, so Uwe Schwenke de Wall. Dieses umfasse eine Vielzahl an Auflagen und Festlegungen, deren Einhaltung vom Gewerbeaufsichtsamt und anderen zuständigen Behörden regelmäßig überprüft werde, erklärte der Geschäftsführer. "Dass überall und ständig Abfälle anfallen, liegt nicht in unserer Verantwortung. Wir tragen aber im Rahmen unserer Möglichkeiten dazu bei", so Uwe Schwenke de Wall, "dass mit angefallenen Abfällen verantwortungsvoll umgegangen wird, indem wir eine ordnungsgemäße Verwertung oder Entsorgung ermöglichen und sicherstellen." Zudem lasse man sich jährlich vom TÜV als Entsorgungsfachbetrieb zertifizieren, erklärte der Geschäftsführer.
Detlef Kaatz sieht Nutzen für die Gemeinde im Recyclingpark
Die Bürgerinnen und Bürger werden ein Auge auf die Entwicklung haben, prophezeite Detlef Kaatz: "Auf die Einhaltung der Auflagen werden die Einwohner und auch die Gemeinde besonders achten". Er sehe allerdings auch gleichzeitig den Nutzen einer solchen Anlage für die Gemeinde, insofern der Betrieb durch den neuen Standort Arbeitsplätze schaffe und sich die Anfahrtswege zur Abgabe von recyclingfähigen Materialien zumindest für die Einwohner verkürze, so Detlef Kaatz. Wann genau der Recyclingpark öffnen wird, können nicht genau gesagt werden, denn aufgrund der Wetterlage ruhen momentan die Arbeiten, die erst zu Beginn der nächsten Woche voraussichtlich fortgesetzt werden können, so Uwe Schwenke de Wall. Als frühester Eröffnungstermin sei der 1. April angedacht.
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