Remlingen: Witterung verzögert die Bauarbeiten am neuen Erkundungsbohrplatz für geplanten Asse-Schacht 5 - SPD informiert sich vor Ort

von Romy Marschall


| Foto: Romy Marschall



<a href= Besichtigung der Baustelle und des künftigen Bohrloches: v.l. Heike Wiegel (SPD-Vertreterin der A2B), Marcus Bosse (SPD-Landtagskandidat), Jens Köhler (Geschäftsführer Asse-GmbH) und Udo Dettmann (Vertreter des Asse II-Koordinationskreises der Bürgerinitiativen in der A2B)">
Besichtigung der Baustelle und des künftigen Bohrloches: v.l. Heike Wiegel (SPD-Vertreterin der A2B), Marcus Bosse (SPD-Landtagskandidat), Jens Köhler (Geschäftsführer Asse-GmbH) und Udo Dettmann (Vertreter des Asse II-Koordinationskreises der Bürgerinitiativen in der A2B) Foto:



Am vergangenen Mittwoch informierten sich SPD-Landtagskandidat Marcus Bosse sowie Heike Wiegel und Udo Dettmann, beide Vertreter der Asse II-Begleitgruppe (A2B), vor Ort über die Bauarbeiten am Bohrplatz für die senkrechte Probebohrung zu Schacht 5. Jens Köhler, der Geschäftsführer der Asse-GmbH erklärte, derzeit arbeite man an der Zuwegung sowie an der Abtragung des Berges. Eine Neigung von sechs Prozent habe der 1600 Quadratmeter große künftige Bohrplatz, so Köhler, "das Bohrgerät schafft aber nur etwa 2,5 Prozent." Daher sei es notwendig gewesen 800 Kubikmeter Mutterboden abzutragen. 


Für die Rückholung des im Bergwerk lagernden Atommülls ist der Bau eines weiteren Schachtes notwendig, unter anderem, um für den Atommüll nicht denselben Schacht nutzen zu müssen wie für das Personal. Zur Abklärung, ob der gewählte Standort tatsächlich geeignet ist, müssen Erkundungsbohrungen durchgeführt werden. Die erste der waagerechten Probebohrungen in etwa 700 Metern Tiefe unter Tage sollte ursprünglich klären, ob hinter dem Verschluss der Einlagerungskammer 7 ein Hohlraum anzutreffen ist. Bisheriges Ergebnis: es gibt an der vermuteten Stelle keinen Hohlraum. Die Bohrung sorgte nicht nur wegen der langen Verzögerung für großes mediales Interesse, es kursierte vielfach, die Kammer sei verfehlt worden.

<a href= Informationsgespräch über den Fortschritt der Baustelle für die Erkundungsbohrungen zu Schacht 5: v.l. Jens Köhler (Geschäftsführer Asse-GmbH), Heike Wiegel (SPD-Vertreterin in der Asse II-Begleitgruppe), Ingo Bautz (Leiter der Infostelle Asse) und Marcus Bosse (SPD-Landtagskandidat)">
Informationsgespräch über den Fortschritt der Baustelle für die Erkundungsbohrungen zu Schacht 5: v.l. Jens Köhler (Geschäftsführer Asse-GmbH), Heike Wiegel (SPD-Vertreterin in der Asse II-Begleitgruppe), Ingo Bautz (Leiter der Infostelle Asse) und Marcus Bosse (SPD-Landtagskandidat) Foto: Romy Marschall



Diese Bohrung könne nun weiter fortgesetzt werden, teilte Köhler am Mittwoch mit (WolfenbüttelHeute.de berichtete mit einer Kurzmeldung). Die neue Genehmigung des Landesbergbauamtes und des niedersächsischen Umweltministeriums erlaube die Verlängerung der Probebohrung um fünf auf nun 35 Meter Länge. Zudem greife die Auflage "bei Annäherung an die Kammer in Bohrschritten von maximal 20 Zentimeter Länge vorzugehen" nicht mehr, da man oberhalb der Kammer weiterbohre. Bergingenieur Köhler berichtete, am 4. Januar 2013 solle dann eine weitere Radarmessung zur Faktenerhebung stattfinden, "dann werden wir hoffentlich auf 35 Metern sein, derzeit befinden wir uns bei 29,80 Metern."  Neben dieser ersten Erkundungsbohrung wird derzeit alles für die senkrechte Erkundungsbohrung von über Tage vorbereitet. Diese Baustelle wollten Marcus Bosse, Heike Wiegel und Udo Dettmann besichtigen.


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Jens Köhler erklärt, wie es aussehen würde, wenn zuviel Wasser da wäre: "wie auf einem Fischkutter" Foto:



Inzwischen seien bereits 3000 Tonnen Schotter zur Stabilisierung des Bodens eingebaut worden, schildert Bergingenieur Köhler. "Das aktuelle Problem sind die Witterungsbedingungen," führt er aus. In der vergangenen Woche habe es zu viel Schnee gegeben, so daß es zu einem Stillstand der Bauarbeiten gekommen war. Nun sei die Schwierigkeit, das Wasser des geschmolzenen Schnees wieder herauszubekommen, damit die notwendige Belastbarkeit des Bodens gewährleistet sei, erläutert Jens Köhler. Die Bohrgenehmigung selbst sei derzeit in der Abstimmung. "Sie ist aber nicht terminführend, das Wetter ist bestimmend," betont der Geschäftsführer. Die Fertigstellung des Bohrplatzes sei vertraglich für den 14. Februar 2013 festgelegt.

Eine Untersuchung am Dienstag hatte bei Lastplattendruckversuchen das Problem gezeigt. "Die Festigkeit reicht nicht aus zur Asphaltierung. Eine Sicherheit für das Bohrgerät wäre nicht gewährleistet," erklärt Köhler. Um die notwendige Festigkeit herzustellen, werde jetzt der Boden im oberen Bereich oberflächlich verdichtet. "Zudem haben wir 2000 Quadratmeter Folien bestellt, um den Bauplatz bei Dauerregen notfalls abdecken zu können."

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Die bereits eingerichtete Zufahrtsstrecke zum Bohrplatz Foto:



Nach Fertigstellung des Bohrplatzes müsse als nächstes der Bohrkeller ausgehoben werden, allerdings von der Firma, die das Bohrgerät aufstellt. Aus Effizienzgründen, so teilte Jens Köhler mit, "soll die Bohrplatzfirma jetzt auch gleich den Keller machen." Auf Nachfrage von Marcus Bosse berichtet Köhler, das Gesamtauftragsvolumen betrage 1,8 Millionen Euro, davon entfallen 290.000 Euro auf die vorbereitenden Maßnahmen. Am 19. November war begonnen worden, die Baustelle einzurichten, erzählt der Geschäftsführer der Asse-GmbH, während man die bereits eingerichteten 400 Meter Zuwegung zum Bohrplatz zurücklegt. Am Bohrplatz angekommen zeigt Köhler, an welcher Stelle die Bohrung stattfinden solle.


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