[image=5e1764ba785549ede64ccbcc]"Silvester am Schacht - wir lassen es krachen" lautete das Motto der Asse-Demo. "Diese Veranstaltung zeigt doch deutlich, wie die Bevölkerung in der gesamten Region zur Asse steht", sagte Udo Dettmann vom Asse-Koordinationskreis gegenüber WolfenbüttelHeute.de. Rund 500 Gegner des maroden Atommüllagers kamen, seinen Angaben zufolge, am Silvesterabend zu einer Kundgebung an dem einsturzgefährdeten Gelände zusammen.
[image=5e1764c5785549ede64cce4f]Andere Beobachter sprechen nur von etwa 300 Teilnehmern. "Aus allen Ecken der Region waren Leute dabei, auch aus Braunschweig", sagte Dettmann, der sich beklagte, dass die Tonanlage für diese Menschenmenge unterdimensioniert gewesen sei."Das sind die Auswirkungen, mit denen wir uns dann aber gern herumschlagen."
Für den Asse-Koordinationskreis ist ein Herausholen des Atommülls aus der Asse alternativlos (WolfenbüttelHeute.de berichtete mehrfach). Deshalb wurde auch zu dieser Protestkundgebung am letzten Tag des alten Jahres aufgerufen. Zuvor ist ein internes Papier des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) bekannt geworden, in dem die Möglichkeit einer Bergung der Atommüllfässer bezweifelt wurde. Daraufhin hatte auch Niedersachsens Umweltminister Hans Heinrich Sander (FDP) Skepsis an einer Rückholung des Mülls geäußert, später seine Aussagen aber wieder relativiert (WolfenbüttelHeute.de berichtete ebenfalls).
[image=5e1764c5785549ede64cce50]Dettmann und der Asse-Koordinationskreis kritisieren, dass dieses Papier nur Mutmaßungen und keinerlei Fakten enthalte. Er befürchtetet, dass das marode Lager geflutet werden könnte, was verheerende Folgen für das Grundwasser in unserer Region hätte.
Unterschiedlichen Medienberichten zufolge, soll im Januar ein Fachgespräch unter Beteiligung von Behörden, aber auch der Asse-II-Begleitgruppe mit Kommunal- und Landespolitikern sowie Vertretern von Umweltschutzverbänden stattfinden. Dabei soll das künftige Vorgehen umfassend diskutiert werden. Dies kündigte auch vor wenigen Tagen der Wolfenbütteler Landrat Jörg Röhmann, als Vorsitzender der Begleitgruppe, an (WolfenbüttelHeute.de berichtete).
Das BfS hatte zwar in den vergangenen Tagen betont, an der Rückholung der 126.000 Fässer mit Atommüll aus dem maroden Bergwerk festhalten zu wollen, allerdings glauben dies zahlreiche Teilnehmer der Protestkundgebung nicht. "Wir glauben, dass eine Rückholung des Atommülls politisch oder wirtschaftlich gar nicht gewollt ist", meinte eine Demonstrantin.
[image=5e1764c5785549ede64cce51]"Deshalb haben wir uns sehr über die schöne, spektakuäre aber nicht eskalierte Aktion von Robin Wood gefreut", sagte Udo Dettmann. Die Umweltaktivisten besetzten vorübergehend das Fördergerüst über dem Asse-Schacht und entrollten ein großes Transparent mit der Aufschrift: "Auslaufmodell Asse - Rückholung sofort - Raus kommt es so oder so". Dabei wurde nach Angaben Dettmanns besondere Rücksicht darauf genommen, dass die Bergleute in ihrer Arbeit nicht behindert wurden oder werden.
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