Wolfenbüttel. Wenige Menschen kennen heute noch den Barockkomponisten Johann Rosenmüller (1619-1684) oder wissen gar, dass er im 17. Jahrhundert Hofkomponist des Welfenherzogs Anton Ulrich am Schloss in Wolfenbüttel war. Dabei war er zu seiner Zeit zumindest als Musiker hochgeschätzt. Der große Johann Sebastian Bach übernahm sogar einen Choral Rosenmüllers „wörtlich“ in eines seiner eigenen Werke. Dies teilt das Gymnasium im Schloss mit.
Grund genug für das von Markus Berger und dem Leiter des Leipziger Gewandhaus-Chores Gregor Meyer gegründete und geleitete „Ensemble 1684“, sich in ihrem aktuellen Schwerpunkt intensiv dem Werk Rosenmüllers zu widmen.
Das Besondere an diesem Rosenmüller-Projekt: Die Künstler des Ensemble 1684 initiieren regelmäßig Kooperationsprojekte mit Kantoreien und schulischen Gruppen - eine besondere Ehre für das Orchester des Gymnasiums im Schloss und die Bläser-AG des Theodor-Heuss-Gymnasiums sowie für die Bläser des Bläserkreises der Braunschweigischen Landeskirche und die Kantorei St. Marien. Viele anstrengende Proben waren der Aufführung vorausgegangen, und die jungen Musiker mussten viel Engagement aufbringen. Doch die Schülerinnen und Schüler zeigen sich trotz einer fast einjährigen Übungszeit begeistert: „Die Zusammenarbeit mit Profi-Musikern hat uns heute total motiviert“, betont eine GiS-Musikerin.
"Ein Puzzle fügt sich zu einem Ganzen"
Für die jungen Musikerinnen und Musiker war die Generalprobe am Sonntag in der Trinitatis-Kirche das erste Mal, dass alle Gruppen mit den Profis zusammen spielten. „Heute fügt sich ein Puzzle zu einem Ganzen zusammen“, freut sich Dirk Hahn, Leiter der THG-Bläsergruppe, „und das ist vor allem Gregor Meyer und seiner einfühlsamen Leitung zu verdanken!“
Cornelius Krause, Musiklehrer und Leiter des GiS-Orchesters, war mehr als zufrieden: „Bei diesem Konzert wirken fast 100 Musiker mit. Es geht unter die Haut, wenn man alle Gruppen zusammen hört!“
Ergebnis der intensiven gemeinsamen Arbeit war eine mitreißende Aufführung barocker geistlicher Musik, die die Zuhörer in der nahezu vollbesetzten Trinitatis-Kirche begeisterte. Lang anhaltender Schlussapplaus für die Musiker und für ein einzigartiges Konzertprojekt.
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