Wolfenbüttel. Seit Dienstag sind es rund 1.400 Geflüchtete, die Schutz vor dem Krieg in der Ukraine im Landkreis Wolfenbüttel suchen. Viele von ihnen sind privat in Wohnungen im gesamten Kreisgebiet untergekommen. Gemeinden, Stadt und Landkreis organisierten weitere Wohnungen und Sammelunterkünfte für mehrere hundert Menschen. Allerdings wird das Angebot an vorhandenem Wohnraum immer kleiner. Vor allem Wohnungen stehen kaum noch zur Verfügung. Die Landrätin und Bürgermeister im Landkreis rufen daher erneut die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Wolfenbüttel dazu auf, noch vorhandenen freien Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Das berichtet der Landkreis Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.
Bewegt zeigen sich Landrätin und Bürgermeister von der bisherigen großen Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen im Landkreis und sprechen ihren ausdrücklichen Dank dafür aus. Aufgrund des andauernden Krieges fliehen weiterhin viele Menschen aus der Ukraine nach Deutschland. Der Anteil, der dem Kreis Wolfenbüttel zugeteilt wird, steigt weiter. Für eine gute Aufnahme und ein gutes Ankommen im Landkreis ist es hilfreich, wenn die hier ankommenden Geflüchteten und deren Familie eine Wohnung erhalten.
Unterkunft im KOMM ab August
Als Übergangslösung stehen derzeit noch zwei Sammelunterkünfte zur Verfügung. Eine in der ehemaligen Realschule in Schöppenstedt sowie eine weitere im KOMM in Wolfenbüttel – diese geht zum 1. August in den Betrieb.
Seit Mitte März 2022 werden dem Landkreis Wolfenbüttel durch das Land Niedersachsen geflüchtete Menschen aus der Ukraine zugewiesen. Angekündigt sind regelmäßige Transfers in jeder Woche. Zusätzlich gibt es aber auch privat organisierte Aktionen, um Geflüchtete in den Landkreis zu holen. Dieses Engagement der Bürgerinnen und Bürger ist zu begrüßen, allerdings stellt es den Landkreis und seine Mitgliedsgemeinden immer häufiger vor Probleme bei der Unterbringung dieser zusätzlich eintreffenden Menschen.
Bitte um Registrierung
Deshalb bitten Landkreis, Stadt und Gemeinden darum, bei privat organisierten Aufenthalten sicherzustellen, dass die Menschen auch privat für die Dauer des Aufenthalts mit Wohnraum versorgt werden können. Zum anderen werden die Menschen gebeten, sich auch registrieren zu lassen, wenn ein längerer Verbleib im Landkreis Wolfenbüttel vorgesehen und nicht nur die Durchreise geplant ist.
Wie läuft das Verfahren vor Ort ab? Die offiziell durch das Land Niedersachsen zugewiesenen Geflüchteten werden nach ihrer Ankunft in der Aufnahmestelle Okeraue in Wolfenbüttel durch die Ausländerbehörde registriert, dies ist eine Voraussetzung für den Erhalt eines Aufenthaltstitels. Dann werden die Vertriebenen in eine in den Kommunen des Landkreises vorhandene Wohnung oder Unterkunft verteilt. Bei privat angekommenen Geflüchteten ist in der Regel noch keine Registrierung erfolgt, die zwar in den ersten 90 Tagen des Aufenthalts auch nicht nötig ist (Visumsfreiheit). Allerdings ist diese Registrierung Voraussetzung für finanzielle und soziale Leistungen, wie etwa die Gesundheitsversorgung. Mit dem Aufenthaltstitel erfolgt auch eine Arbeitserlaubnis.
Wo kann ich freien Wohnraum melden?
Sie haben freien Wohnraum, den Sie für Geflüchtete zur Verfügung stellen möchten? Bei Wohnungsangeboten, Fragen zur Unterbringung, Ankunft oder auch aufenthaltsrechtlichen Fragen können Sie sich an folgende Stelle wenden: Hotline Ukraine-Hilfe, Landkreis Wolfenbüttel, Lange Straße 26, 38300 Wolfenbüttel. E-Mail: ukraine@lk-wf.de, Telefon: 05331 84 630. Vorhandener Wohnraum kann auch weiterhin direkt an die Verwaltungen der Stadt Wolfenbüttel, der jeweiligen Samtgemeinde oder Einheitsgemeinde gemeldet werden.
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