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Rund 100 Flüchtlinge im Jugendgästehaus angekommen

von Jan Borner


Auch Ali Hmedi (rechts im Bild), der selbst aus Syrien geflohen war, half heute mit, als die rund 100 Flüchtlinge in Wolfenbüttel ankamen. Bürgermeister Thomas Pink gibt im Video-Interview einen Überblick. Fotos/Video: Jan Borner | Foto: Jan Borner



Wolfenbüttel. Die Stadt Wolfenbüttel hat heute rund 100 Flüchtlinge im Jugendgästehaus untergebracht. Gegen Mittag wurden die Menschen mit zwei Bussen aus der Landesaufnahmebehörde in Braunschweig nach Wolfenbüttel gebracht. Da es sich, wie bereits vergangenen Samstag in Schöppenstedt (regionalWolfenbüttel.de berichtete) um eine Erstaufnahme der Flüchtlinge handelt, organisiert die Stadt Wolfenbüttel auch die Registrierung und die ärztliche Voruntersuchung der Menschen.

Als gegen 12 Uhr Mittags der erste Bus aus Kralenriede eintraf, wurden im Jugendgästehaus bereits seit einigen Stunden die Vorbereitungen für eine reibungslose Aufnahme getroffen. In der anliegenden Turnhalle wurden die Menschen zunächst einmal in Empfang genommen. Mitarbeiter der Stadt Wolfenbüttel und einige freiwillige Helfer teilten Essenspakete aus, damit die Flüchtlinge, unter denen auch viele Familien und Kinder waren, sich erst einmal auf Bänken und Matten ausruhen konnten. Für die Kinder wurden Spielzeug und Fußbälle ausgelegt, die nicht nur bei den kleineren Kindern, sondern auch bei den Jugendlichen schnell für eine lockere Atmosphäre sorgen konnten. Wie die Übersetzer erzählten, seien viele der geflohenen Menschen zunächst davon ausgegangen, dass sie in der Turnhalle schlafen würden. Dementsprechend groß war die Freude und Erleichterung, als ihnen gesagt wurde, dass alle in richtigen Betten würden schlafen können.

Ablauf der Aufnahme


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Helfer verteilten nach Ankunft der Menschen Essenspakete. Foto: Jan Borner



Nachdem Bürgermeister Thomas Pink und Imam Mehmet Simsek die Menschen begrüßt hatten, wurden sie in Zehnergruppen ins Jugendgästehaus gebracht. Hier wurde zunächst eine Registrierung vorgenommen. Jede Person erhielt dabei einen Ausweis als Bewohner des Jugendgästehauses. Im Anschluss wurde dann vor Ort die ärztliche Voruntersuchung gemacht, sodass anschließend die Aufteilung auf die Zimmer geschehen konnte. Die Neuankömmlinge wurden dabei durchgängig von einem Übersetzer begleitet, der für die Verständigung gesorgt hat. Rund 20 Übersetzer für die verschiedensten Sprachen waren vor Ort, darunter auch viele Asylbewerber, die schon ein wenig länger in Wolfenbüttel wohnen und mittlerweile so gut deutsch oder englisch sprechen, dass sie die Stadt ehrenamtlich als Dolmetscher unterstützen konnten. In den nächsten Tagen sollen die neu angekommenen Flüchtlinge dann auch ihren Asylantrag stellen. Dafür müssen sie allerdings noch einmal in die Landesaufnahmebehörde in Braunschweig.

Jugendgästehaus: Flüchtlingsunterkunft bis Ende 2016?


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Unter den 100 Personen, die heute in Wolfenbüttel ankamen, waren auch viele Familien mit Kindern. Foto: Jan Borner



Aufgeteilt nach Familie, Herkunft, Religion und Sprache, sind pro Zimmer etwa vier Personen untergekommen. Wie lange die Menschen im Jugendgästehaus bleiben sollen, steht bislang noch nicht fest. Wie Bürgermeister Thomas Pink im Interview mit unserer Online-Tageszeitung verriet, habe die Stadt Wolfenbüttel nach wie vor die Absicht, geflohene Menschen dezentral unterzubringen. Das Ziel sei deshalb, die Menschen, die jetzt im Jugendgästehaus untergekommen sind, auch in Wohnungen unterzubringen, sobald wieder freier Wohnraum zur Verfügung stehe. Das Jugendgästehaus hat jedenfalls alle geschlossenen Mietverträge und Buchungen bis Ende 2016 storniert. Bis dahin soll das Haus, in dem Platz für rund 130 Menschen ist, voraussichtlich für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung stehen. Wie Mitarbeiter des Jugendgästehauses erklärten, sei die Rückmeldung von den Gästen, deren Buchungen storniert werden mussten, bislang durchweg positiv gewesen. Das Verständnis für die Notsituation sei also groß.


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