Beim gemütlichen Feuer feierten die Salzdahlumer heute die Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU Foto:
Inmitten der großen Krise bekommt Europa den Rücken gestärkt. Die traditionelle Verleihung des Friedensnobelpreises am 10. Dezember an die Europäische Union (EU) hat in diesem Jahr einen ganz besonderen symbolischen Charakter und dabei geht es nicht um die 930.000 Euro Preisgeld. Das Partnerschaftskomitee Salzdahlum-Briouze organisierte für dieses denkwürdige Ereignis um 17.30 Uhr eine kleine Feierstunde am Briouze-Platz.
In der offiziellen Begründung des Nobelkomitees anläßlich des in Oslo verliehenen Preises an die EU wurde die über sechs Jahrzehnte dauernde Verbreitung von Frieden, Versöhnung, Demokratie und Menschenrechten durch die Union sowie ihre Vorgänger betont. Am 18. April 1951 zunächst als Montanunion zwischen Deutschland, Frankreich, Italien und den Beneluxstaaten auf das Betreiben von Jean Monnet gegründet, arbeiten inzwischen 27 Staaten Europas friedlich in der EU zusammen. Dabei ist die Union heute weit mehr als ein reiner Wirtschaftsverband und genau dafür wurde sie ausgezeichnet.
Kurz vor Beginn der Feierlichkeiten in Salzdahlum erreichte das Partnerschaftskomitee eine Email aus Briouze (übersetzt von Schriftführer Klaus Wittchen):
Die Schaffung Europas ist Symbol der Hoffnung in die Zukunft. Jetzt können wir nämlich in Frieden miteinander leben. Seit bald 50 Jahren nehmen unsere beiden Komités an dieser grandiosen Idee teil. Möge die Verleihung des Friedensnobelpreises der europäischen Gemeinschaft neue Lebenskraft geben.
Unterzeichnet war die elektronische Nachricht vom Bürgermeister von Briouze Jean-Pierre Salles und dem dortigen Präsident des Partnerschaftskomitees Daniel Gohier.
Ortsbürgermeister Ralf Achilles lauscht zunächst den Worten von Wolfgang Bothe, dem Präsidenten des Partnerschaftskomitees Salzdahlum-Briouze Foto:
Noch nicht "über sechs", aber doch schon knappe fünf Jahrzehnte währen "die engen familiären Bindungen" zwischen Salzdahlum und der Partnerstadt Briouze. Und so sprach Wolfgang Bothe, Präsident des Partnerschaftskomitees, denn auch nicht nur von einem Feiertag für Europa, sondern eben auch von einem Feiertag für Salzdahlum und Briouze. "Die Verleihung des Friedensnobelpreises an die EU ist für das Komitee ein Ansporn, Europa auf der Ebene der Städtepartnerschaft weiter zu entwickeln und persönliche Kontakte zu vertiefen," erklärte der Komitee-Präsident.
Ortsbürgermeister Ralf Achilles, der gerade aus dem Verwaltungsausschuss der Stadt Wolfenbüttel mit "gefühlten 47 Tagesordnungspunkten" kam, bestärkte den Ansporn und bestätigte der Städtepartnerschaft eine herausragende Leistung, "wenn wir bedenken, daß die Freundschaft mal auf ganz wackeligen Beinen stand. Und heute ist sie felsenfest," honorierte er das Wirken des Komitees.
Pfarrer Axel Heike-Gmelin hatte nicht nur seine Kinder mitgebracht, sondern auch ein Geschenk zur Feier des Tages Foto:
Pfarrer Axel Heike-Gmelin erinnerte daran, daß neben dem "kulturellem und sportlichen Zweig des Austausches nicht der kirchliche Zweig" fehlen dürfe und warb deshalb um helfende Hände für eine gemeinschaftliche Veranstaltung anläßlich des nächsten Weltgebetstages am 1. März 2013.
Der Ansatz der beiden Initiatoren Gerhard Hoppe und Claude Roussel sei richtig gewesen, "von Beginn an die Gäste aus der anderen Gemeinde jeweils nur in Gastfamilien unter zu bringen," unterstrich Wolfgang Bothe in seiner Ansprache. Und so habe aufgrund des intensiven familiären Charakters der Partnerschaft bereits die "Enkelgeneration" am vergangenen Austausch beider Gemeinden teilgenommen.
Trotz Kälte fand in diesem Sinne eine gut besuchte kleine Feierstunde statt, am wärmenden Feuer, mit kulinarischer Stärkung und zu Ehren der Verleihung des Friedensnobelpreises an die Europäische Union.
mehr News aus Wolfenbüttel