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Sanierung verschoben: Grundschule wartet auf neue Toiletten

An der Grundschule Karlstraße mussten sämtliche Pläne für die Sanitäranlagen über den Haufen geworfen werden. regionalHeute.de sah sich vor Ort um.

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Schulleiterin Britta Siebert mit Norbert Fricke und Dr. Philipp Knöfler (re.) im Toilettenbereich der Grundschule. | Foto: Matthias Kettling / Video: Matthias Kettling

Wolfenbüttel. Eigentlich sollten die WC-Anlagen der Grundschule Karlstraße in diesen Sommerferien saniert werden, da diese deutlich in die Jahre gekommen sind und sich von dort auch ein unangenehmer Geruch im Gebäude breit machte. Ende Mai dann die Hiobsbotschaft: Aufgrund neuer Erkenntnisse durch Öffnen der Bodenplatte können die Pläne nicht umgesetzt werden. Die Maßnahme verschiebt sich um ein Jahr. regionalHeute.de sah sich vor Ort um.



Wie Schulleiterin Britta Siebert berichtet, habe man das Problem mit den Gerüchen weitgehend in den Griff bekommen. Mit einem Lüfterbaustein wie bei einem innenliegenden WC habe man Abhilfe schaffen können. Der Lüfter zieht die verbrauchte Luft nach draußen. Doch die neuen Pläne für die WC-Anlagen, die gemeinsam mit den Schülern besprochen worden waren, können nun doch nicht umgesetzt werden.

Mit diesem Lüfter konnte zumindest das Geruchsproblem beseitigt werden.
Mit diesem Lüfter konnte zumindest das Geruchsproblem beseitigt werden. Foto: Matthias Kettling


Grundwasser zu hoch


Durch die Öffnung der Bodenplatten erhielt man zwar auch eine gute Nachricht, wie Dr. Philipp Knöfler, Amtsleiter für Hochbau und Versorgungstechnik der Stadt Wolfenbüttel, berichtet. So fand man intakte Leitungen vor, so dass diese nicht erneuert werden müssen und man die Planungen an den vorhandenen Anschlüssen ausrichten könne. Allerdings stellte man auch fest, dass das Grundwasser an dieser Stelle so hoch steht, dass sich die ursprünglichen Pläne nicht umsetzen lassen.

Diese sahen vor, die Trennwand zwischen den Jungs- und Mädchen-Toiletten zu entfernen. Dies hätte in die Statik des Gebäudes eingegriffen, so dass man sehr weit ins Erdreich hätte vorgehen müssen. Aufgrund des Wasserstandes hab man nun davon abgesehen und einen neuen Plan erarbeitet.

Die Trennung von Jungs und Mädchen bleibt nun doch erhalten.
Die Trennung von Jungs und Mädchen bleibt nun doch erhalten. Foto: Matthias Kettling


Trennung bleibt erhalten


Demnach bleibt die Trennung zwischen den Bereichen erhalten, natürlich mit neuen Toiletten. Zudem soll der Zugang in den Außenbereich verbessert werden. Auch wird eine barrierefreie Toilette eingeplant. Wobei diese nicht barrierefrei erreicht werden kann, wie Schulleiterin Britta Siebert einräumt. Um zu den Toiletten zu gelangen, müsse man eine Treppe überwinden und auch im Toilettenbereich selbst gebe es Stufen. Man habe noch bis 2030 Zeit, die Schule barrierefrei zu machen, berichtet Norbert Fricke vom Schulamt der Stadt Wolfenbüttel.

Kein All-Gender-Angebot


Was nun ebenfalls entfällt, ist der geplante All-Gender-Ansatz. Denn in den ursprünglichen Plänen hätte jeder - egal welches Geschlechts - eine der Kabinen nutzen können. Diese hätten durch eine besondere Bauweise kompletten Sichtschutz garantiert. Wie Schulleiterin Britta Siebert bestätigt, komme es auch bereits in der Grundschule vor, dass sich Kinder keinem Geschlecht eindeutig zuordnen würden. Nun wird es wieder die gewohnte Trennung in Jungs und Mädchen geben. Wie Stadtsprecher Thorsten Raedlein auf Nachfrage mitteilt, müsse laut Niedersächsischer Bauordnung bei einer Sanierung nur dort die All-Gender-Option berücksichtigt werden, wo dies möglich sei. Dies sei hier nun leider nicht mehr der Fall.


Diese Treppe muss man überwinden, um zu den Toiletten zu gelangen.
Diese Treppe muss man überwinden, um zu den Toiletten zu gelangen. Foto: Matthias Kettling


Stand Mai soll im ersten Quartal 2025 den Ratsgremien ein Beschlussvorschlag für die neuen Pläne vorgelegt werden. Die Umsetzung des ersten Bauabschnittes soll in den Sommerferien 2025 (3. Juli bis 13. August) erfolgen. Der bisher für 2025 geplante 2. Bauabschnitt (vertikale Strangsanierung) verschiebt sich folglich in die Sommerferien 2026, da nicht zeitgleich beide Maßnahmen im Sommerferien-Zeitrahmen von sechs Wochen realisiert werden könnten.


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