Schlesischer Bürgermeister-Mantel weckt Erinnerungen


| Foto: Privat



Mönchevahlberg/Braunschweig. Ein über einhundert Jahre alter Bürgermeistermantel aus dem Ort Märzdorf in Schlesien war Blickfang in der Ausstellung "Neuanfänge nach Ruinen, Flucht und Vertreibung". Wie kommt der Mantel des früheren Amtsträgers Friedrich Volkmer in die St. Aegidienkirche in Braunschweig?

Das katholische Bistum Hildesheim feiert derzeit sein 1200-jähriges Bestehen. In dieser langen Geschichte haben viele Flüchtlinge einen Neuanfang gestartet. Aus diesem Grund wurden Erinnerungsstücke aus der damaligen Zeit gesammelt. Maria Elisabeth Volkmer aus Mönchevahlberg stellte den Bürgermeistermantel ihres Großvaters zur Verfügung. Den noch gut erhaltenen Mantel hatte ein Schneidermeister um die Jahrhundertwende in Märzdorf, in der Grafschaft Glatz in Schlesien, für den Bürgermeister genäht. In großen goldenen Buchstaben auf Samt ist das Monogramm "FV" gut sichtbar, eingenäht. Sohn Friedrich Wilhelm Volkmer, geboren 1897, der von seinem Vater den Mantel erhalten hatte, erzählte seiner Tochter viel vom Großvater und seinem Wirken als Bürgermeister in Märzdorf . Nach der Vertreibung nach 1945 kam Friedrich Wilhelm Volkmer, mit seiner Familie, in die Region und baute sich 1954/55 ein eigenes Haus in Mönchevahlberg. Der über einhundert Jahre alte, warme und gut gepflegte "Bürgermeistermantel" hat auch dem Bürgermeistersohn noch gute Dienste geleistet. Als Friedrich Wilhelm 1987 in Mönchevahlberg beerdigt wurde übernahm seine Tochter den Mantel als Erinnerungsstück an Großvater Friedrich Volkmer.

Weil Dieter Lorenz, Samtgemeindebürgermeister von 1981 bis 1996 , sich um Mönchevahlberg besonders kümmerte, lud die Enkelin des Bürgermeistermantelträgers den Altbürgermeister, selbst Schlesier, zu einem Besuch der Ausstellung ein. "Diese Ausstellung gibt Anstoß, über die Schlesische Heimat und deren Geschichte nachzudenken und viele schöne und andere Erlebnisse in die Gegenwart zu holen. Danke Frau Volkmer, dass sie den Bürgermeistermantel in Mönchevahlberg gepflegt und der Öffentlichkeit gezeigt haben, kümmern sie sich bitte weiter um das besondere Erbstück“, so Lorenz.


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