Wolfenbüttel. Der Wolfenbütteler Schwimmverein von 1921 e.V. (WSV 21) bietet seine Schwimmkurse trotz der Schließung des Stadtbades weiter an. Aufgrund der kurzfristigen Schließung des Stadtbades Okeraue ist der Abschluss der Schwimmkurse, die nach den Herbstferien begonnenen haben, deutlich erschwert. Zwei von drei wöchentlichen Terminen wurden bislang im Stadtbad durchgeführt. Mit viel Einsatz der ehrenamtlichen Trainer des WSV 21 konnten die Kurse in das Lehrschwimmbecken am Landeshuter Platz verlegt werden. Hierüber informiert der WSV 21 in einer Pressemitteilung.
Die Verschiebung in das Schwimmbecken am Landeshuter Platz ginge zulasten anderer Schwimmanfänger-Angebote. Auch wenn die Schließung aus wirtschaftlichen Aspekten für den Verein nachvollziehbar sei, belaste sie den ohnehin gebeutelten Schwimmsport erneut. Bereits im bisherigen Verlauf der Pandemie habe der Schwimmsport im Vergleich zu anderen Sportarten besonders stark gelitten, da Schwimmbäder deutlich länger als andere Sportstätten geschlossen blieben. Das wirke sich mit besorgniserregenden Folgen auf die Schwimmausbildung aus. Obwohl die Wolfenbütteler Schwimmvereine diesen Sommer unglaubliches vollbracht hätten – allein am Fümmelsee hatten die Schwimmkurse knapp 200 Teilnehmer, bestehe weiterhin ein massiver Rückstand in der Schwimmausbildung. In der „Agenda Schwimmfähigkeit“ gibt die DLRG an, dass ca. 60 Prozent der Zehnjährigen keine sicheren Schwimmer sind. Trotz der vielen Angebote im Sommer dieses Jahres habe man die Wartelisten nur unwesentlich verkürzen können.
"Schließung des Stadtbades trifft uns sehr"
Dabei sind die Kapazitäten insbesondere mit der Schließung des Stadtbades ausgereizt. Maurice Waldmann, Vorsitzender für Sport im WSV 21, dazu: „Sicher, es sind noch Zeiten im Mittags- und Vormittagsbereich frei. Allerdings sind die Übungsleitenden im WSV alle ehrenamtlich tätig, sodass wir da schlichtweg keine Kurse realisieren können.“ Die Planungen für umfangreiche Schwimmkurse im Sommer 2022 laufen bereits an. Allerdings ist der WSV 21 hier erneut auf die ehrenamtlichen Helfer angewiesen, die bereits in diesem Sommer großen Einsatz gezeigt haben. Vorstandsvorsitzender Leon Bischoff kommentiert: „Die Schließung des Stadtbades trifft uns sehr. Wir begrüßen ausdrücklich die Bemühungen, das Stadtbad noch eine weitere Woche über die Schließung hinaus für die Schwimmanfänger offen zu halten. Doch für alle andere Schwimmsportler beginnt nun erneut eine schwere Zeit.“ Dabei unterstreicht Bischoff die Leistung der Ehrenamtlichen, die mit den sich ständig ändernden Hygienekonzepten viel Arbeit hatte: „Der Aufwand für die Ehrenamtlichen hat sich vervielfacht, aber alle sind mit viel persönlichem Einsatz dabei. Anders würde das gar nicht gehen.“ Die nun erfolgte Schließung des Stadtbades ist ein neuer Rückschlag, wobei sich der Breitensport laut Bischoff bisher nicht als Infektionstreiber gezeigt hat.
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