Was wenn es mal brennt? Das historische Ambiente der Seniorenbetreuung Schloß Schliestedt birgt aus heutiger Sicht mancherlei Schwierigkeiten, die nur mit einer Probe aufs Exempel sowie der gemeinsamen Lösungsorientierung der Behördenvertreter zu meistern sind, teilt die Leiterin Sabine Resch-Hoppstock heute mit.
So sind beispielsweise die Fenster im Langhaus der Anlage zahlreich, aber klein bemessen. Im Baujahr 1760 sind sie in die über 80 cm. dicken Mauern eingelassen worden und seitdem natürlich mehrfach neu gerahmt und energetisch ertüchtigt worden, aber die Grundabmessungen blieben unverändert.
In einem Brandfall stünden Einrichtung und Feuerwehr nun vor der Schwierigkeit, bei zwei Zimmern diese kleinen Fensteröffnungen als einen der Rettungswege nutzen zu müssen. Um hier ein realistisches Bild zu erhalten, kam es in diesen Tagen zu einer Stellprobe mit der großen Schöppenstedter Drehleiter am Langhaus auf dem Schloßgelände in Schliestedt.
Schon die Anfahrt des großen und schweren Fahrzeugs bis direkt vors Gebäude gestaltete sich durch den zum Teil nicht befestigten Untergrund schwierig. Hier wird ein Teil des angelegten Beetes einer befestigten Stellfläche weichen müssen.
Nach fachmännischem Einparken durch den Feuerwehrkraftfahrer sowie Ausfahren der Stützen, wurde der lange Ausleger des Fahrzeugs bis vor die Fenster im ersten und zweiten Obergeschoß des Langhauses ausgefahren und dann mit Hilfe weiterer Feuerwehrkameraden ausprobiert, ob und wie die Trage im Ernstfall vom Korb aus durch die Fenster transportiert werden könnte. Die Bewohner der Seniorenbetreuung nahmen regen Anteil an dieser Probe, ging es doch schließlich um ihre persönliche Sicherheit! Nach wie vor bleiben die Fensterluken relativ klein, aber zur Beruhigung der Beteiligten stellte sich heraus, das Trage und Ausleger durch die fachkompetente Bedienung der Feuerwehrleute gerade ausreichend für die Menschenrettung aus den betroffenen beiden Zimmern in den oberen Stockwerken des Langhauses der Seniorenbetreuung Schloß Schliestedt sind.
Sowohl Einrichtungsmitarbeiter und Bewohner als auch Feuerwehr, Brandschutz und Denkmalpflege nahmen dieses positive Ergebnis mit Erleichterung und Beruhigung zur Kenntnis und werden es bei zukünftigen Planungen berücksichtigen. Sobald die Witterungsverhältnisse es zulassen, wird natürlich durch die Einrichtung umgehend die notwendige Stellfläche befestigt.
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