Wolfenbüttel. Der 17-jährige Alexander Onkes und seine 13-jährige Schwester Katharina Onkes werden das Gymnasium im Schloss beim diesjährigen "Jugend forscht"- beziehungsweise "Schüler experimentieren"-Wettbewerb am Freitag, 26. Februar, in Braunschweig vertreten. Beide sind schon "alte Hasen" im Geschäft und wollen nun mit ihren neuen Projekten die Jury von sich überzeugen.
Schon seit mehreren Jahren nehmen die beiden Geschwister an dem Regionalwettbewerb für junge Forscher teil und haben bereits mehrere Erfolge erzielt. Letztes Jahr hat Katharina mit ihrem Amphibienprojekt den Wettbewerb für sich entschieden und sich somit für den Landeswettbewerb in Oldenburg qualifiziert (.de berichtete). In diesem Jahr steht dann ihre mittlerweile vierte Teilnahme an. Alexander blickt bereits auf sieben Wettbewerbe zurück. Insgesamt drei Mal konnte er die Jury überzeugen und konnte somit an den Landeswettbewerben teilnehmen. Ein schönes Erlebnis für die beiden, denn das Ganze sei gar nicht so einfach, erklärte die Schulleiterin Ulrike Schade. Eine Fachjury kührt über sieben Kategorien hinweg das beste Projekt. Bei der Bewertung spielen Idee, Präsentation und die Durchdringung des Themas eine Rolle, erklärt sie. Die beiden Schüler haben ihre Projekte und die dazugehörigen Mappen schon eingereicht und warten nun gespannt auf den anstehenden Wettbewerb.
Projekt "Blumenuhr" von Katharina
Inspiriert von Carl von Linnés, der herausgefunden hat, dass sich Blumen zu bestimmten Zeiten öffnen und schließen, entschied sich Katharina für das Projekt Blumenuhr. Im Zeitraum von März bis Oktober hat sie 65 Blumen aus dem Garten beobachtet. Dabei fand sie heraus, dass es drei Arten von Blumen gibt, erklärte sie. Blumen, die sich gar nicht schließen (Rosen), die sich nur einen Tag öffnen (Hibiskus, Kürbis, Gänsedistel) und Blumen, die sich sowohl öffnen als auch schließen (Löwenzahn). Aus diesen hat sie dann eine Blumenuhr aus insgesamt 22 Pflanzen erstellt. Auf dieser kann nicht nur die Durschnittsöffnungs- beziehungsweise -schließungszeit, sondern auch die Temperatur und der entsprechende Zeitraum der Öffnungs- oder Schließungszeit abgelesen werden. "Eine bemerkenswerte und sehr systematische Arbeit" stellte die Schulleiterin fest.
Projekt "Wellen von Licht und Schall" von Alexander
Alexanders Projekt ist im Bereich Physik angesiedelt. Er weist anhand von Licht- und Schallwellenexperimenten Wellenphänomene nach. Der Nachweis von Lichtwellen gelingt ihm mit Hilfe eines Interferometers. Von einer Lichtquelle aus wird das Licht in zwei Teile zerlegt und auf verschiedene Strecken geschickt. Diese werden dann durch einen Spiegel zurückgeworfen. Hier überlagern sie sich dann (sie interferieren) und ergeben auf einem Schirm beziehungsweise einer Scheibe ein sogenanntes Interferenzmuster.
Der Nachweis von Schallwellen funktioniert ähnlich. Nur dass es sich hierbei nicht um die Teilung des Lichts, sondern um den Prozess der Luftverdichtung beziehungsweise Luftverdünnung handelt. Hierzu wird statt der Glasscheibe/Spiegel ein Fliegengitter verwendet. Wieder werden die Wellen reflektiert und die Wellenlänge kann somit bestimmt werden. Durch einen Ultraschallinterferometer können diese Schallwellen dann auch akustisch wahrgenommen werden. Treffen hier nämlich zwei Schallwellen mit ähnlicher Frequenz aufeinander, ist ein Ton wahrzunehmen. Dieser kommt durch die Überlagerung zustande. Vergleichbar ist das mit einem Fledermausdetektor, mit dem die Geräusche der Fledermäuse hörbar gemacht werden können.
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