Warum ein solches Projekt und was ist der Sinn?
Schubladendenken ist weit verbreitet, wir begegnen ihm täglich, wir praktizieren es tagtäglich. Es ist einerseits völlig normal, Menschen die uns begegnen, in eine Kategorie einzusortieren.
Das geschieht unbewusst, um uns klar zu machen, was das wohl für Einer/Eine ist. Für Alles in unserem Leben haben wir mehr oder weniger viele Schubladen. Es erleichtert das Leben- scheinbar.
Aber wir sollten diese Schubladen immer ein wenig offen lassen, weil eigentlich nie Jemand ganz in sie hineinpasst. Wenn wieder mal ein Mensch nicht in unsere Schubladen passen will, widerspricht oder gar böse wird ob der Einteilung, merken wir, das da was nicht stimmen kann!
Was mache ich mit Menschen die einmalig sind?
Rein statistisch gibt es keinen zweiten Menschen auf dieser Erde mit denselben individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Neigungen, Talenten und persönlichen Eigenheiten.
Wenn wir also einen Menschen(wo auch immer) in eine Schablone pressen wollen, geht das nie ohne Schmerzen.
Warum eigentlich kommen wir nicht auf den Gedanken, jeden Menschen so zu nehmen wie er ist?
Was genau macht uns Angst, wenn wir etwas oder jemanden nicht sofort einordnen können?
Jeder Mensch ist einmalig in seiner Art!
Jeder Mensch verdient es, das man ihn genau anschaut und nicht einfach einsortiert!
Dies möchte ich mit den gezeigten Bildern zum Ausdruck bringen.
Ich habe digitale Fotos gemacht und diese noch bearbeitet.
Die Personen sind z.T. freigestellt, im weißen Raum stehend. Da die Fotos auf Aquarellpapier gedruckt sind- sogenannte C- Prints - wirken die Fotos anders als Hochglanzabzüge, z.T. strukturiert und eher wie „gemalt“.
Dieser Effekt sollte das Einmalige eines jeden abgelichteten Menschen noch zusätzlich unterstützen und dennoch auch ein wenig auflösend wirken um deutlich zu machen, das im Grunde egal ist wer darauf zu sehen ist…egal ob krank oder gesund, ob Mitarbeiter oder Bewohner, ob alt oder jung…
Von daher sind alle Bilder auch ohne Titel oder Beschreibung der Person.
Was man sieht , sind alles Menschen und KEINER passt in irgendeine Schublade.
Ein besonderer Dank gilt den Bewohnern und Mitarbeitern des psychiatrischen AWO-Wohnheims „Haus am Elm“ in Schöningen, ohne deren Mitwirkung das Projekt so nicht möglich gewesen wäre.
Ausstellung der AWO „Haus am Elm“, Schöningen, im Rathaus Schöppenstedt
vom 01.–30. November
Öffnungszeiten : Montags – Freitags von 8.00 – 12.00 Uhr und Donnerstags von 14.00 - 18.00 Uhr
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