Schöppenstedter beteiligten sich an "Global Climate March"


Klimademo in Schöppenstedt, Foto: Privat
Klimademo in Schöppenstedt, Foto: Privat | Foto: Privat



Wolfenbüttel. Der ‚Global Climate March’ am letzten Wochenende habe den Rekord für die größte Klima-Mobilisierung aller Zeiten gebrochen, heißt es in einer Pressemitteilung der Aktionsgemeinschaft zum Schutz des Klimas. Von Berlin bis Sydney haben sich demnach weltweit über 785.000 Menschen daran beteiligt. Auch in Schöppenstedt fand am Sonntag eine Veranstaltung statt. Die Menschen zeigten überall auf der Erde, was ihnen am Herzen liegt – Klimaschutz. Dafür sei eine Umstellung auf 100% erneuerbarer Energien notwendig.

Lutz Seifert ging in seiner Rede vor dem Rathaus darauf ein, dass eine Zunahme von Wetterextremen, wie Hitzewellen, Dürren, Starkregen, Überflutungen und Tropenstürmen in vielen Regionen bereits beobachtet worden sei. Der Klimawandel sei bereits im Jahr 2000 für rund 150.000 Todesfälle verantwortlich gewesen. Die Erderwärmung beschleunige den Verlust biologischer Vielfalt, erklärte er. In seiner Rede ging er aber auch auf die Flüchtlingsfrage ein. Er sage dazu: „Die Flüchtlingsfrage überschattet zur Zeit alle Diskussionen hier in Deutschland. Flüchtlinge aufnehmen, ist ein Gebot der Menschlichkeit. Aber wir müssen gleichzeitig die Fluchtursachen bekämpfen. Ansonsten kommen wir an die Grenzen der Aufnahmefähigkeit. Wir müssen uns also die Fluchursachen anschauen. Als Fluchtursachen werden oft genannt – Krieg, Religiöser Wahnsinn, Machtinteressen, Korruption, planerische Unfähigkeit, Geldgier und vieles mehr. Aber auch das Ausbleiben von Regenfällen kann zur Katastrophe führen.“

Klimawandel als Ursache von Flucht?


Eine Studie des 'Lamont- Doherty Earth Observatory' der Columbia Universität in New York stütze die These, dass die Rekorddürre, die Syrien im Zeitraum 2006 bis 2010 heimsuchte, einer der Auslöser für den Volksaufstand 2011 gewesen sein könnte, sagte er. Der Norden von Syrien sei der Brotkorb von Syrien gewesen. Die Ernteerträge hätten sich dort in den letzten Jahren teilweise halbiert. Laut der Washington Post, so erklärte er, hätten 1,5 Millionen Menschen aufgrund der Dürre innerhalb Syriens umsiedeln müssen. Etwa 75 Prozent der Bauern hätten ihre gesamte Ernte verloren, und Landwirte im Nordosten Syriens etwa 85 Prozent ihres Viehbestands. Die bislang schlimmste Dürre in der Region habe die Landwirtschaft im ehemals fruchtbaren Norden Syriens zerstört. Mittellose Bauern seien so in die Städte getrieben worden, wo Armut, Missmanagement der Regierung und weitere Faktoren zu dem Aufstand im Frühjahr 2011 geführt hätten. Dann seien die Giftgaseinsätze und die Fassbomben durch das Assad-Regime gekommen, und der brutale Terror des IS. Lutz Seifert fragte in seiner Rede: „Was ist nun die Ursache der Flucht? Krieg, Terror, Arbeitslosigkeit, Hunger – oder der Klimawandel?“

"Wir müssen jetzt handeln"


Lutz Seifert schloss seine Rede mit folgenden Worten: „Öl, Kohle, Gas und Uran müssen in der Erde bleiben. Wir müssen jetzt handeln, damit die Erde für uns und für unsere Kinder und Kindeskinder lebenswert bleibt. Eine Umstellung unserer Energieversorgung auf erneuerbare Energien ist notwendig. Wir haben nur diesen einen Planeten. Helfen Sie mit diesen Planeten auch noch für die nachfolgenden Generationen lebenswert zu erhalten. Für Klimagerechtigkeit, den Ausstieg aus der Kohle und Atom und eine Energiewende in Bürgerhand.“


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