Winnigstedt. Die Schülerinnen und Schüler der 3. Klasse der Grundschule Winnigstedt entwickelten und konstruierten neue Unterkunftsmodelle für Insekten. Die besten Ideen wurden jetzt vom Verein Unabhängiger Treiber ausgewählt. Das berichtet Peter G. Matzuga.
Susanne Narup und Thomas Strube stellten das „Neue Unterkunftsmodell“ in der Grundschule Winnigstedt vor. Und die 3. Klasse und ihre Klassenlehrerin Miriam Buchner waren davon von Anfang an begeistert. Sie konnten sich in ihrem Kunstunterricht völlig kreativ entfalten. Es gab nur ganz wenige Vorgaben, und man präsentierte den Kindern einige Beispiele. Und jetzt durften sie aktiv werden.
Gut, sie kreierten nicht für die Familie Mayer oder Herrn Schulz eine neue Wohnung, sondern gleich für Tausende eine neue Unterkunft. Diese haben aber Namen, die man erst zweimal lesen muss, um es zu verstehen. Sie heißen Dunkelblauer Laufkäfer, Gemeiner Ohrwurm, Grüne Stinkwanze, Gallmücke, Zikardenlarve, Schlupfwespe, Spinnmilbe, Rotbeinige Baumwanze und viele andere. Nein, es ist nicht ekelig, sondern ein Insektenhotel.
Das Erste Baumaterial zur Füllung des Insektenhotel steht bereit: MdL Marcus Bosse, Mirco Mittag, Susanne Narup, Thomas Strube, Vorsitzender Peer Narup und stellvertretender Vorsitzender Olaf Vokuhl (v. li.). Foto:
Gerade wenn man darüber nachdenkt, wie sehr die Natur auf die Vielfalt von Insekten schlichtweg angewiesen ist (und letztendlich auch der Mensch), und immer wieder vom Insektensterben gesprochen wird, ist das eine gute Idee, so Peter G. Matzuga. Man kann sie beobachten, wie sie in diesem Insektenhotel Schutz und Rückzugmöglichkeiten haben, sich vermehren und gedeihen. Und nein, diese Insekten sind nicht gefährlich. Im Gegenteil, man gibt der Natur etwas zurück, was man an vielen anderen Stellen leider zerstörte oder entfernte. Hier können diese Insekten behütet gedeihen. Man muss als Beobachter lediglich etwas Abstand halten.
Nachdem die Kinder 15 Vorschläge in einer Woche zeichneten und malten, konnte der Verein Unabhängiger Treiber (VUT) in Hedeper diese bemerkenswerten Entwürfe sichten, begutachten und auswählen. Es wurden die besten drei Vorschläge bestimmt, und der 1. Platz wird auch genauso nachgebaut, wie das Kind es kreierte. Eventuell sind ganz geringfügige Änderungen bautechnisch nötig, aber das finale Insektenhotel wird der prämierten Zeichnung entsprechen.
Mitte September soll die Unterkunft fertig sein
Ungefähr 15 Vereinsmitglieder werden dieses Insektenhotel in zirka 650 bis 700 Arbeitsstunden bauen, und dann mit einer offiziellen, öffentlichen Zeremonie einweihen. Diese wird wahrscheinlich Mitte September erfolgen und selbstredend auch rechtzeitig angekündigt. Selbstverständlich werden die ersten drei Plätze auch mit einem Preis ausgezeichnet. Das ist für die Mühe und Kreativität auch nur recht und billig. Und kurz vor der Fertigstellung können die Kinder auch zwei bis drei Abteilungen selber befüllen und damit selbst das Projekt abschließen, symbolisch den letzten Akt selber initiieren.
Die Gewinner werden später bekanntgegeben; wenn das Projekt abgeschlossen ist und übergeben wird. Es dauert nicht mehr lange und man arbeitet so schnell man kann: und das in jedermanns Freizeit und ehrenamtlich.
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