Wolfenbüttel. 13 SchülerInnen aus dem 10. Jahrgang des IT-Profils am Gymnasium im Schloss in Wolfenbüttel gründeten 2019 die Schülerfirma „Hotel4Insects“. Der Schülerfirma ist es wichtig, durch den gespendeten Erlös für ihr Produkt etwas zur Erhaltung des Artenschutzes beizutragen. Durch die vermehrte Diskussion über den Klimawandel würde die Problematik des zunehmende Artenschwundes in den Hintergrund gedrängt werden. Dem wollten sie entgegenwirken, denn beide Themen wären gleich wichtig. Jetzt war es so weit, dass Emily Kunert und Finn Stallmann, als VertreterInnen der Schülerfirma, die erwirtschaftete Summe von 250 Euro dem NABU übergeben konnten. Mit dem Geld werden weitere Projekte für den Insektenschutz finanziert. Dies berichtet die NABU-Kreisgruppe Wolfenbüttel.
Als Dank und Auszeichnung hatte die 1. Vorsitzende der Kreisgruppe des Naturschutzbund (NABU) Wolfenbüttel, Cornelia Schilling, eine Urkunde für die Schüler vorbereitet.
Der Lehrer Sascha Poser betreut das Projekt und Cornelia Schilling hatte die Gruppe im Vorfeld bei der Planung der Wildbienenhotels beraten.
"Leider beobachten wir häufig, dass beim Bau von Insektenhotels mehr auf „Masse als auf Klasse“ geachtet wird. Kiefernzapfen und Holzwolle nützen keiner Wildbiene. Holzwolle, die beispielsweise als Unterschlupfhilfe für Ohrwürmer gedacht ist, sollte nie in der Nähe von Nisthilfen für Wildbienen angebracht werden, da die Ohrwürmer als Allesfresser sich sonst gleich über die Brut der Wildbienen hermachen würden", bemerkte Cornelia Schilling.
Aufwendige Herstellung der Nisthilfen
Die SchülerInnen machten dann auch die Erfahrung, wie zeitaufwendig die Herrichtung der benötigten Stängel für die Insekten ist. Mit viel Geduld wurden die Röhrchen ausgebohrt und an den Enden angeschliffen. So werden sich die Wildbienen nicht die Flügel beim Einflug in die Niströhren beschädigen.
In dem Kurs waren vielfältige Fähigkeiten gefordert: So musste Startkapital für die anfängliche Materialbeschaffung erwirtschaftet werden oder auch die Vermarktung und der anschließende Verkauf bedacht werden.
Nicht zuletzt wurden handwerkliche Leistungen gefordert. Die Idee des Upcyclings und der Nachhaltigkeit wurde durch die Wiederverwendung von ausrangierten hölzernen Weinkisten für den Grundkörper gelebt.
Nach dem Bau eines Prototyps und kleineren Korrekturen daran wurden letztendlich zwölf Nisthilfen fertiggestellt. Diese sind allesamt gewinnbringend verkauft worden.
Freude über Engagement der Schüler
„Wir freuen uns, dass sich die SchülerInnen so für den Schutz der Insekten und den Artenschutz einsetzten und sind zuversichtlich, dass dieses Engagement auch auf andere Menschen ansteckend wirkt“, hofft Cornelia Schilling.
Das Insektensterben hat mittlerweile dramatische Ausmaße angenommen: Jede dritte Insektenart ist nach der bundesweiten Roten Liste gefährdet bis ausgestorben.
Es gibt viele Gründe für den Insektenschwund: Vor allem ist es der Verlust von geeigneten Lebensräumen, damit verbunden auch der Mangel an Nahrung, für Insekten tödliche Pestizideinsätze sowie eine zu geringe Vernetzung der Lebensräume.
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