Landkreis. Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung ein Maßnahmenkonzept beschlossen, das vorsieht alle Schulen in Trägerschaft des Landkreises Wolfenbüttel zu barrierefreien Schulen zu machen. Aufgrund der hohen Kosten wird allerdings von einer maximalen barrierefreien Erreichbarkeit aller Räumlichkeiten abgesehen und eine sogenannte "Minimal-Lösung" umgesetzt.
Mit dem „Gesetz zur Einführung der inklusiven Schule“ hat der Niedersächsische Landtag im Jahr 2012 beschlossen, dass bis zum Schuljahr 2018/19 alle öffentlichen Schulen zu inklusiven Schulen mit barrierefreien und gleichberechtigtem Zugang umgebaut werden müssen. Ziel dieses Gesetzes ist es, in Niedersachsen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung an jedem Lernort die gleichen Möglichkeiten zu bieten, ihren Bedürfnissen und Ansprüchen entsprechend lernen können. Für die Schulträger bedeutet dies, alle erforderlichen baulichen Maßnahmen bis zur gesetzten Frist im Jahr 2018 umzusetzen und die für eine inklusive Schule notwendige Ausstattung bis dato einzurichten. Um das vorgegebene Ziel zu erreichen hat der Landkreis Wolfenbüttel ein Rahmenkonzept zur Inklusion entwickelt, das verschiedene Maßnahmen samt Kosten zur Umsetzung der Barrierefreiheit aller Schulen in seiner Trägerschaft zusammenfasst. Das Ergebnis dieses Rahmenkonzeptes: Um den Vorgaben des Gesetzes zur Einführung der inklusiven Schule nachzukommen, sind Baukosten in Höhe von 6,7 Millionen bis acht Millionen Euro nötig, je nachdem wie umfänglich die Barrierefreiheit umgesetzt werden würden.
Kreistag beschließt "Minimal-Lösung"
Da bislang noch völlig unsicher ist, wie stark sich das Land Niedersachsen an den Kosten beteiligen wird, hat der Kreistag nun eine möglichst sparsame Umsetzung der Barrierefreiheit in den Schulen des Landkreises beschlossen. Das bedeutet, dass keine maximale barrierefreie Erreichbarkeit aller Räumlichkeiten hergestellt werden soll, sondern lediglich alle allgemein und öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten und Einrichtungen barrierefrei gemacht werden. Das Maßnahmenkonzept zur Inklusion bezeichnet dies als "Minimal-Lösung". Einschränkungen können so zum Beispiel in der Erreichbarkeit von allgemeinen Unterrichtsräumen bestehen, was an mehreren Schulstandorten Auswirkungen auf die Unterrichtsorganisation haben könnte. Allerdings können die Kosten für die Umbaumaßnahmen so auf rund 6,7 Millionen Euro reduziert werden, während eine maximale barrierefreie Erreichbarkeit aller Räumlichkeiten in den Schulen den Landkreis gut acht Millionen Euro gekostet hätte.
Baukosten an den einzelnen Schulen
Im Rahmen der "Minimal-Lösung" fallen nach den Berechnungen der Gebäudewirtschaft des Landkreises Wolfenbüttel folgende Kosten für die jeweiligen Schulen an:
Carl-Gotthard-Langhans Schule: Rund 1.8 Millionen Euro
Werla-Schule Schladen: Rund eine Millionen Euro
Schule im Innerstetal: Rund 900.000 Euro
IGS Wallstraße: 1.1 Millionen Euro
Elm-Asse-Schule Schöppenstedt (Hauptschule): Rund 690.000
Elm-Asse-Schule Schöppenstedt (alte Realschule): 516.000 Euro
Haupt und Realschule Sickte: 318.000 Euro
Schule am Teichgarten: 448.000 Euro
Peter-Räuber Schule: 29.000 Euro
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