Schulgottesdienst in Schladen berührte


Bereits zum 15. Mal bereiteten Schüler und Lehrer die beiden Buß- und Bettagsgottesdienste vor, die wie jedes Jahr in der Evangelischen Kirche in Schladen stattfanden. Foto: Privat
Bereits zum 15. Mal bereiteten Schüler und Lehrer die beiden Buß- und Bettagsgottesdienste vor, die wie jedes Jahr in der Evangelischen Kirche in Schladen stattfanden. Foto: Privat | Foto: Privat



Schladen. Der Gottesdienst stand unter der Überschrift "Angekommen!" und bezog sich auf das Flüchtlingsthema. Bereits zum 15. Mal bereiteten Schüler und Lehrer die beiden Buß- und Bettagsgottesdienste vor, die wie jedes Jahr in der Evangelischen Kirche in Schladen stattfanden. Die Klassen 5, 7 und 9 besuchten gemeinschaftlich den ersten Gottesdienst, die Klassen 6, 8 und 10 den zweiten.

Nun sind sie "angekommen" - die Flüchtlinge; nicht nur im Landkreis, sondern auch in der Schule. Ravi zum Beispiel, der die Klasse 7.1 in der Realschule besucht, berichtet im Schüler-Interview in der Kirche über seinen langen, schwierigen Weg von Afghanistan über Pakistan, Abu Dhabi und letztendlich über die Balkanroute nach Europa. Dass zwischendurch das ersparte Geld an einen Agenten übergeben wurde, dieser sich dann aber nie wieder blicken ließ, war eine der schmerzlichen Erfahrungen seiner Familie. Nun hat er sich in Börßum und in Schladen glücklich eingelebt und er berichtete davon, dass Sozialarbeiter, Verantwortliche, Ehrenamtliche der Gemeinde sowie der Kirche viel Unterstützung boten.

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Der Gottesdienst stand unter der Überschrift "Angekommen!". Foto: Privat



Dank Amelie aus der Klasse 8.1 wurden Ravis Antworten hervorragend vom Englischen ins Deutsche übersetzt. Auch Leonora und Nataly aus der Klasse 9.1 konnten interessant aus ihrem Praktikum berichten; beim Roten Kreuz sortierten sie Kleidung, halfen bei der Essensausgabe und übernahmen die Tätigkeiten im Bäcker-Shop. Berührungsängste gab es keine, so gaben es die beiden im Gottesdienstgespräch weiter. Die Predigtgedanken stellten eine Verbindung zwischen der Bibel-Geschichte "Die Stillung des Sturms" und dem Flüchtlingsthema her. Im Religionsunterricht brachten Schüler die Gedanken von Menschen auf dem stürmenden Wasser auf den Punkt: Ängste, Bedenken, Mutlosigkeit oder sogar Wut wurden in Gedankenblasen ausgedrückt und im Gottesdienst vorgelesen.

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In einer Aktion hatten die Schüler die Gelegenheit, auf einer Papierblüte Gedanken und Taten aufzuschreiben. Foto: Privat



Die Pfarrerin Frau Achak appellierte an das Gottvertrauen und an die Kontaktaufnahme zum Herrn. Aus Angst vor dem Sinken des Schiffes wurde Jesus wachgerüttelt, angemahnt, mit ihm in Kommunikation getreten. Jesus wiederum beruhigt, spricht Mut zu, ist zugewandt. So können wir es auch tun. In einer Aktion hatten die Schüler die Gelegenheit, auf einer Papierblüte Gedanken und Taten aufzuschreiben, die einen Willkommensgruß oder -wunsch ausdrücken können: "Den Neuen" die Schule zeigen und erklären, ihnen deutsch beibringen, aber auch Glück in Deutschland finden, Freude und Segen sollen sie bekommen, vor allem aber endlich Frieden, so lauteten nur einige der Botschaften auf den Blüten.

Schülerinnen und Schüler aus der Klasse 8.1 übernahmen technische und organisatorische Aufgaben. Ganz wichtig ist auch immer die Auswahl der Lieder der Schülerband. Mit Schlagzeug, Gitarre, Keyboard und vielen anderen Instrumenten und natürlich dem Chor. "Laudato si, o-mi Signore", "The blind man" und "Herr, wir bitten, komm und segne uns" wurden von allen Schülern lautstark mitgesungen. Der Song von Xavier Naidoo "Was wir alleine nicht schaffen" begleitete am Anfang und am Ende der Schülergottesdienste. Miguel aus der Klasse 7.1 zeichnete die künstlerisch gelungenen Bilder für das Liederheft.


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