Schutzgebiete gestört: Illegale Mountainbike-Trails in der Asse werden zum Problem

Problematisch seien vor allem die Mountainbiker, die mit dem Auto anreisen und die Asse "als ihren persönlichen Spielplatz" ansehen würden.

Problematisch seien vor allem die Mountainbiker, die mit dem Auto anreisen und die Asse "als ihren persönlichen Spielplatz" ansehen würden.
Problematisch seien vor allem die Mountainbiker, die mit dem Auto anreisen und die Asse "als ihren persönlichen Spielplatz" ansehen würden. | Foto: Niedersächsische Landesforsten

Groß Denkte/Wolfenbüttel. Im Waldgebiet Asse im Landkreis Wolfenbüttel sorgt das Mountainbiken abseits der offiziellen Waldwege für große Schäden. Das besonders geschützte europäische Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) ist von großer Bedeutung für den Schutz vieler Tier- und Pflanzengesellschaften. Daher ist in den Schutzgebietsverordnungen des Natur- und Landschaftsschutzgebietes das Fahrradfahren abseits der tatsächlich öffentlichen Wege verboten. Dennoch nehmen die illegalen Trails, die durch das Fahren abseits der Wege im Wald entstehen oder aktiv angelegt werden, in der Asse stark zu. Dies teilen die Niedersächsischen Landesforsten in einer Pressemitteilung mit.


Revierförster Kai Stender und Marten Schrader, Vorsitzender der Forstgenossenschaft Groß Denkte, sehen die Entwicklung mit Sorge: „Die Asse als geschütztes Waldgebiet dient gleichermaßen der Erholung, dem Schutz von Tieren und Pflanzen und der nachhaltigen Erzeugung des klimafreundlichen Rohstoffes Holz. Das gut ausgebaute öffentliche Wegenetz steht allen Waldbesuchern zur Verfügung. Rückewege und Rückegassen für die Holzbringung oder gar der Waldbestand an sich sind für das Radfahren nicht gedacht“.

Trails sind verboten


Forstamtsleiter Andreas Baderschneider ergänzt konkreter: „Das Niedersächsische Wald- und Landschaftsgesetz sowie die Schutzgebietsvorordnungen verbieten das Radfahren abseits der Wege in der Asse. Um dies allen Waldbesuchern deutlich zu machen, haben wir in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Wolfenbüttel einige der am intensivsten genutzten illegalen Wege gesperrt und mit Schildern versehen. Leider kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Diebstählen der Schilder und zu Sachbeschädigung an den Sperrungen“, so Baderschneider weiter. Nach Zeugenaussagen wurden Strafanzeigen gestellt. Die Polizei Remlingen ermittele bereits.

Auch die Naturschutzbehörde sehe die Zunahme der illegalen Trails in der Asse als schädlich für den Schutzzweck des europäischen und nationalen Schutzgebietes.

„Das gesamte Waldgebiet Asse ist als Landschaftsschutzgebiet, Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet von hoher Bedeutung für die für den Arten- und Naturschutz in der Region. Dabei geht es nicht nur um den Schutz der Bäume, auch die Strauch- und Krautschicht ist von hohem Wert für den Naturschutz, so Dr. Carsten Schütte von der Naturschutzbehörde.

„Für die Asse sind weniger die ortsansässigen Radler problematisch, da diese sich überwiegend an die offiziellen Wege halten. Diese sehen die Asse als das, was sie ist, ein wunderschönes Schutzgebiet, dass man zur Naherholung auf angemessener Weise aufsuchen kann. Kritisch für die Asse sind diejenigen Mountainbiker, die mit ihrem Auto zum Beispiel aus Braunschweig oder Wolfsburg anreisen und die Asse als ihren persönlichen Spielplatz ansehen, ohne sich um den Wert der Asse für alle Nutzer, die Rechte der Eigentümer oder die Vorschriften des Naturschutzes zu kümmern“, erklärt Schütte weiter.

Wegekonzept soll Alternativen für Mountainbiker aufzeigen


Aktuell konzipiere der Beirat „Grüne Asse“ in Abstimmung mit den öffentlichen und privaten Waldeigentümern ein Wegekonzept für die Asse, welches auch Mountainbiker als Erholungsuchende berücksichtigt. Die Niedersächsischen Landesforsten und der Landkreis Wolfenbüttel bitten die Mountainbiker um rücksichtsvolle Nutzung der Natur, die Wahrung des Wegegebotes in der Asse aber auch um respektvollen Umgang mit Wanderern und Spaziergängern auf den Wegen. Sachbeschädigungen und Diebstähle sollten bitte der Polizei gemeldet werden.


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