Seltene Wasseramseln erfolgreich beringt




Wolfenbüttel/Beuchte. Die Wasseramsel ist ein extrem anspruchsvoller einheimischer Singvogel. Zu ihrer Nahrung, die sie nur in sauberen Fließgewässern findet, gehören beispielsweise Bachflohkrebse, Köcher- und Steinfliegenlarven. Zur großen Freude des Nabu wurden in diesem Jahr erstmals auch im Stadtgebiet von Wolfenbüttel zwei Paare der Wasseramsel beobachtet.

Carsten Schütte von der Naturschutzbehörde Wolfenbüttel: „Wenn es nicht der Nabu gemeldet hätte, würden wir es nicht glauben.“
Häufiger sieht man die braunen Vögel im Harz. Kürzlich beringten Paul Kunze von der Vogelwarte Helgoland und Rolf Reichelt vom Naturschutzbund (NABU) Wolfenbüttel vier junge Wasseramseln am Weddebach. Anhand der Funde von beispielsweise verendeten beringten Tieren kann später auf die Verbreitung und den Aktionsradius der Tiere geschlossen werden.
Das Beringen ist für die Jungvögel unbedenklich, weil der Umfang des Beines schon wenige Tage nach dem Schlüpfen nicht mehr zunimmt. Und da der Geruchssinn bei Vögeln nicht ausgeprägt ist, versorgen die Elterntiere ihre Jungen nach der Berührung durch den Menschen problemlos weiter.

Rolf Reichelt hatte an der Wedde schon vor vielen Jahren einen selbstgebauten Nistkasten angebracht. Die Wasseramseln hatten den Nistkasten regelmäßig genutzt. Mehrfach waren dort Jungvögel geschlüpft. Reichelt sagte bei einer Begehung: „Sauberes Wasser ist für die Vögel lebenswichtig.“ Die Forderung nach Renaturierung und Sauberhaltung von Fließgewässern ist deshalb schon lange ein wichtiger Aspekt der Arbeit des NABU.


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