Wolfenbüttel. Kürzlich war eine Gruppe polnischer Seniorinnen aus dem Partnerkreis für eine Woche in Wolfenbüttel zu Gast. Sie wurden von ihrer deutschen Partnergruppe und der Initiatorin des Austausches Ute Stockmann begleitet.
Bereits seit mehreren Jahren gibt es zwischen den Partnerkreisen Wolfenbüttel und Wrzesnia in Polen einen regelmäßigen Seniorenaustausch. Dabei stehen gemeinsame Unternehmungen und Projekte auf dem Programm. Kürzlich war eine Gruppe polnischer Seniorinnen aus dem Partnerkreis für eine Woche in Wolfenbüttel zu Gast. Sie wurden von ihrer deutschen Partnergruppe und der Initiatorin des Austausches Ute Stockmann begleitet. Sie hat über die gemeinsamen Aktivitäten der polnischen und deutschen Teilnehmenden den folgenden Bericht verfasst:
„Die Gruppe war zum ersten Mal in Wolfenbüttel, und nach der Stadtführung geriet Grazyna Ladorska geradezu ins Schwärmen: “Trotz der vielen Baustellen ist Wolfenbüttel eine märchenhafte Stadt. Überall so viel Grün und bunte Blumen.“
Senioren aus dem Landkreis und der Stadt Wolfenbüttel hatten ein abwechslungsreiches Programm für die Gäste vorbereitet. Tradition bei den Begegnungen ist das gemeinsame Kochen. Trotz der bestehenden Sprachbarrieren gelingt es den gemischten deutsch-polnischen Kochgruppen immer wieder ein leckeres Vier-Gänge-Menü zuzubereiten.
Viele nachdenkliche Fragen nach dem Umgang mit der deutschen Vergangenheit begleiteten die einfühlsame Führung Arnulf Heinemanns durch die Gedenkstätte in der JVA. „Wie gehen die Schulen und auch die Öffentlichkeit mit der deutschen Vergangenheit um? Wird das Kapitel in den Schulen behandelt oder totgeschwiegen?“, wollten die Polinnen wissen. „Opfer und Täter stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit, die Schulen besuchen unsere Gedenkstätte und Schüler begeben sich auf Spurensuche, die deutsche Vergangenheit ist Unterrichtsstoff in den Schulen“, versuchte Heinemann aufzuklären. Gemeinsam betete die Gruppe im Hinrichtungsraum für die Opfer und die polnischen Gäste zündeten eine Kerze an.
Ausflug in den Harz
Ein Abstecher in den Harz führte auf den historischen Burgberg in Bad Harzburg und weiter zum „Besinnungsweg“ am Sachsenberg. An acht Verweilplätzen weisen Hinweistafeln auf den besonderen Charakter des jeweiligen Standortes hin. Der Weg ist sehr abwechslungsreich. Dunkle Wälder, helle Lichtungen und weite Ausblicke sollen anregen sich selbst zu finden-vielleicht sogar manches Verlorene, wieder zu entdecken. Ein Teil der Gruppe nahm an einem Kaffeenachmittag im Seniorenkreis Sonnenquartier in Wolfenbüttel teil und war von den Aktivitäten ganz begeistert. Im Abschlussgespräch wurde der Wunsch geäußert, mehr voneinander zu erfahren, sich über Lebenswirklichkeiten und Kultur der jeweils anderen, auszutauschen.“
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