Sicherer Schulweg: Fuß vom Gas und bremsbereit sein

von Thorsten Raedlein


| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Die Sommerferien in Niedersachsen gehen so langsam zu Ende und mit dem Start des neuen Schuljahres werden auch wieder viele ABC-Schützen das erste Mal am Straßenverkehr teilnehmen. Damit verbunden stehen die Sicherheit der Schulwege und deren vielfältige Gefahren im Fokus von Polizei und natürlich der Verkehrswacht Wolfenbüttel. Gemeinsam mit der Öffentlichen Versicherung und den Stadtwerken Wolfenbüttel wird daher seit Jahren zum Schulanfang mit mehreren Aktionen um die Aufmerksamkeit der Autofahrer gebeten. Am Dienstag wurden große auffällige Spanntücher an neuralgischen Punkten über Straßen gespannt, um die Autofahrer zu mahnen: „Achten Sie auf Kinder!“

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Rudolf Schlepp und Detlev Rogge von den Stadtwerken hängen das Banner an der Lindenhalle auf. Polizist Horst Bittner regelt derweil den Verkehr. Foto:



Kleine ABC-Schützen machen ganz neue, bis dahin nicht gekannte Erfahrungen. Auch im Straßenverkehr. Für Kinder ist das angepasste und sichere Verhalten im Straßenverkehr eine Herausforderung: Sie können Fahrzeuge oft nicht rechtzeitig erkennen, Entfernungen und Geschwindigkeiten nicht korrekt einschätzen und reagieren langsamer als Erwachsene. Außerdem finden sich auf dem Schulweg viele Dinge, die interessanter sind als die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen. Nicht vergessen sollte man, dass Kinder in unübersichtlichen oder ungewohnten Situationen verunsichert werden und vielleicht aus Angst falsch und unüberlegt handeln. Deshalb gilt: Sobald Kinder am Straßenrand auftauchen, Fuß vom Gas und bremsbereit sein. Autofahrer müssen für Kinder mitdenken. „Darauf müssen wir die Autofahrer aufmerksam machen", sagt Verkehrswachts-Vorsitzender Bernd Gutsche. "Außerdem müssen wir die Eltern in die Pflicht nehmen und an ihr Verantwortungsgefühl appellieren. Eltern müssen ihre Kinder auf den Schulweg vorbereiten und den Weg gemeinsam ablaufen. So entwickeln die Kinder mehr Sicherheit", so Gutsche weiter.

Die aufgehängten Banner sollen dazu beitragen, den Kleinen ihren Schulweg in den ersten Wochen des neuen Lebensabschnittes zu erleichtern. „Wir hoffen, dass kein Kind zu Schaden kommt, und die Eltern ihre Erstklässler ohne Sorgen zur Schule schicken können", wünscht sich Gutsche eine möglichst große Wirkung der Aktion.

Ein paar Tipps für die Kleinen:


Benutzt immer gesicherte Überwege wie Zebrastreifen und Ampeln.
Wenn ihr die Fahrbahn überquert, dann immer vorher nach links, rechts und nochmals nach links schauen.

Und für die Großen...


Haltet euch als Radfahrer immer an die Verkehrsregeln.
Nehmt nicht das verkehrswidrige Verhalten anderer an.
Fahrt immer mit dem Schutzhelm. Dieser sollte jedoch die richtige Größe haben.
Benutzt den vorhanden Radweg (in der richtigen Richtung).
Beim Spurwechsel oder Abbiegen dieses deutlich mit dem Arm anzeigen.
Das Fahrrad muss verkehrssicher sein.
Achtet insbesondere auf funktionierende Bremsen und Beleuchtung.

Elterntipps für den Start in den Tag


Sorgen Sie dafür, dass ihr Kind ausgeschlafen ist. Wecken Sie es früh genug, damit es sich nicht abhetzen muss.
Lassen Sie Ihr Kind den Tag mit einem gesunden Frühstück beginnen.
Lassen Sie keinen Stress aufkommen und tragen Sie am Morgen keine Konflikte aus.
Begleiten Sie Ihr Kind in den nächsten Tagen zur Schule und zurück.
Kleiden Sie Ihr Kind bei schlechten Sichtverhältnissen immer hell.
Helle Kleidung und Reflektoren sind sehr wichtig, denn Sichtbarkeit bringt Sicherheit!
Befestigen Sie zusätzlich an der Kleidung Ihres Kindes Reflektoren.
Der künftige Weg zur Schule oder zur Bushaltestelle sollte bereits von den Eltern mit den Schulanfängern besprochen und geübt worden sein, dennoch:
die Eltern sollten ihr Kind noch längere Zeit zur Schule begleiten.
dafür sorgen, dass das Kind rechtzeitig losgeht und somit kein Zeitmangel für den Schulweg entsteht.
Eltern sollten immer als Vorbild im Straßenverkehr gelten.
Möglichst einen sicheren Schulweg wählen, auch wenn dieser etwas länger ist.
Eine große Gefahr rund um Schulen sind „Elterntaxis“. Oft halten sie verbotswidrig vor der Schule und behindern dadurch andere Schulkinder.

Aus der altersgemäßen Vertrauensseligkeit bzw. Unerfahrenheit mit Fremden kann auch die Gefahr entstehen, Opfer einer Straftat zu werden.

Eltern können erheblich dazu beitragen, dass Ihr Kind nicht Opfer einer Straftat wird.
Nicht jeder, der Ihr Kind anspricht, hat Böses im Sinn.
- Kinder sollen im Alltag Respekt und Selbstvertrauen entwickeln. Zeigen Sie Grenzen auf, die keiner überschreiten darf.
- Kinder müssen lernen, dass sie auch Erwachsenen gegenüber „Nein“ sagen dürfen. Sie sind nicht verpflichtet, mit Fremden zu reden oder Auskünfte zu geben.
- Ängstigen Sie Ihr Kind nicht. Sagen Sie ihm aber, dass es ohne Erlaubnis weder mit Fremden noch mit Bekannten mitgehen, noch in deren Autos einsteigen darf.
- Schaffen Sie Vertrauen, dass Ihr Kind Ihnen auch dann berichtet, wenn es zum Mitgehen oder Mitfahren aufgefordert worden ist oder dies trotz ihres Verbotes getan hat.

Vermeiden Sie die Verbreitung von Gerüchten und somit die Entstehung einer Hysterie. Sprechen Sie zunächst mit der Polizei


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