Sicherheit und Ordnung beim Thema Flüchtlinge

von Max Förster


Thomas Arth, Leiter des Kriminalermittlungsdienstes stellte Zahlen aus der Kriminalstatistik 2015 vor. Foto: Max Förster
Thomas Arth, Leiter des Kriminalermittlungsdienstes stellte Zahlen aus der Kriminalstatistik 2015 vor. Foto: Max Förster | Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. Das jüngste Rathausgespräch im Rathaus der Stadt Wolfenbüttel stand im Zeichen der Sicherheit und Ordnung in Hinblick auf die Flüchtlingssituation. So wurden aktuelle Zahlen und das Wirken des Arbeitskreises "Öffentliche Sicherheit und Ordnung" vorgestellt.

Das Rathausgespräch am Donnerstagabend hatte sich dem Thema "Öffentliche Sicherheit und Ordnung: Sicherheitskooperation für Flüchtlinge in Wolfenbüttel“" gewidmet. Bei vielen Bürgern steige mit dem Zuwachs der Flüchtlingszahlen auch die Angst vor einem Anstieg an Straftaten. 898 Flüchtlinge sind laut Aussagen des Bürgermeisters Thomas Pink bis dato in der Stadt Wolfenbüttel untergebracht, zum Teil dezentral in Wohnungen aber auch zentral in Gemeinschaftsunterkünften. Obwohl bisher keine schwerwiegenden Straftaten von oder gegenüber Flüchtlingen zu verzeichnen seien, habe man in der Stadt und im Landkreis den Arbeitskreis "Öffentliche Sicherheit und Ordnung" gegründet. Dieser Arbeitskreis trifft sich im regelmäßigen Turnus, um sich über aktuelle Zahlen und Neuigkeiten für eine Gewährleistung der Sicherheit auszutauschen.

Zahlen aus der Kriminalstatistik 2015


Prozente von Straftaten von Personen nicht-deutscher Herkunft

Die Polizei, vertreten durch Thomas Arth, Leiter des Kriminalermittlungsdienstes, stellte die ersten offiziellen Zahlen der Kriminalstatistik von 2015 vor. Von insgesamt 2.200 Straftaten gehen demnach 17,73 Prozent, sprich 390 Straftaten auf Personen nicht-deutscher Herkunft zurück. Vor dem Hintergrund, dass innerhalb des Landkreises nur 5,56 Prozent des Bevölkerungsanteiles auf nicht-deutsche Bürger fällt, mögen sich eventuell voreilige Schlüsse ziehen lassen. "Das Ganze müsse allerdings differenziert betrachtet werden", betonte Thomas Arth. So zeichne sich mit dem Zuwachs an Flüchtlingen auch ein Anstieg der gesamten Bevölkerung ab. "Wir haben eben auch mehr Menschen in Wolfenbüttel", erklärte er. Außerdem machte er anhand einer Grafik deutlich, dass die meisten Straftaten in Wolfenbüttel von Menschen (nicht-deutscher Herkunft) begangen werden, die außerhalb der Stadt beziehungsweise des Landkreises leben. Die häufigsten Straftaten von Bürgern nicht-deutscher Herkunft gehen übrigens, so Thomas Arth, auf Ladendiebstähle (108), Vermögens- und Fälschungsdelikte (104) und Körperverletzungen (55) zurück.

Zeichen setzen

Ziel sei es nun, die Flüchtlinge genau zu identifizieren, um dann auch die entsprechenden Sanktionen folgen zu lassen, wie bei jedem anderen Bürger auch. "Wir müssen Zeichen und Grenzen setzen", betonte er und das nicht nur bei Straftaten, die von Flüchtlingen begangen werden, sondern auch bei Straftaten, die sich gegen die Flüchtlinge richten.

Straftaten von Flüchtlingen

Spricht man von Personen nicht-deutscher Herkunft, so ist die Gruppe der Flüchtlinge in der Statistik bis zum Zeitpunkt des 1. Novembers noch nicht einzeln von der Polizei herausgearbeitet worden, so Thomas Arth. Ab dem 1. November lassen sich jedoch folgende Zahlen analysieren. So seien im vergangen Jahr ab 1. November 41 Straftaten von Flüchtlingen und 6 Straftaten gegen Flüchtlinge verübt worden. Von Anfang Januar bis Februar 2016 seien es 32 Straftaten von Flüchtlingen gewesen und 13 Straftaten, die sich gegen Flüchtlinge richteten. Auch hier stehe die Körperverletzung neben ausländerfeindlichen Parolen ganz oben, so Thomas Arth. Die Zahlen seien bisher nicht beunruhigend, so Thomas Arth: "So hoffe ich, dass wir das im Griff behalten, aber eine Garantie möchte ich auch nicht aussprechen."


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