Sickte: „Vertell doch mol en betten Platt“ - Plattdeutsche Lesung im Herrenhaus




Jürgen Pape kennt viele Geschichten und Anekdoten. Sein Vater hat sie ihm erzählt. Wilhelm Pape wurde 1904 in Gadenstedt geboren. Er gehörte noch zu einer Generation, die die Plattdeutsche Sprache als Kind gelernt hat, zeitlebens beherrschte und an seine Familie weitergab. Dabei handelt es sich um Ostfälisches Platt, einem Großdialekt der niederdeutschen Sprache. Gesprochen wurde und wird dieses Platt in einem Großteil des historischen Ostfalens – im Raum Hannover, Hildesheim, Braunschweig, Göttingen, der Magdeburger Börde sowie im Harz/Harzvorland. Der Uhrmachermeister Wilhelm Pape lebte in Ölsburg (Landkreis Peine), damals eine Exklave im Braunschweiger Land. Seine Erzählungen, Anekdoten und Weisheiten spiegeln die Ursprünglichkeit von Land und Leuten. Zunächst nur im Familienkreis erzählt, begann Wilhelm Pape später, seine Geschichten aufzuschreiben. Sie wurden veröffentlich. Sein Sohn hat sie gesammelt und als Herausgeber verlegt. Plattdeutsches Kulturgut wurde auf diese Weise für die Nachwelt erhalten.

Jürgen Pape, Oberstudiendirektor i. R., widmet sich in seinen Lesungen dem Erbe seines Vaters. Er erzählt die Geschichten vom „Dörpstammdisch“, vom „Emil, die pflichtbewusste Ziegenbock“ oder wie es war, als sein Vater als „Anderthalf Liter Melk“, holen musste. Erinnerung an die gute alte Zeit werden wach, gewürzt mit viel bodenständigem Humor.

Die Sickter Kulturinitiative hat Jürgen Pape zu einer Plattdeutschen Lesung eingeladen. „Vertell doch mol en betten Platt“, lautet das Motto. Die Veranstaltung findet am Sonntag, dem 26. August um 16.00 Uhr im Rittersaal des Herrenhauses Sickte (Am Kamp 12) statt. Der Eintritt ist frei.    


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