Sigmar Gabriel hielt Laudatio in Schöppenstedt


Für Sigmar Gabriels vor wenigen Tagen geborene Tochter Thea erhielt er vom SPD- Ortsverein Schöppenstedt einen Strampelanzug
Foto: Bernd-Uwe Meyer
Für Sigmar Gabriels vor wenigen Tagen geborene Tochter Thea erhielt er vom SPD- Ortsverein Schöppenstedt einen Strampelanzug Foto: Bernd-Uwe Meyer | Foto: Bernd-Uwe Meyer

Schöppenstedt. Zur gut besuchten Hauptversammlung des SPD-Ortsvereins Schöppenstedt in der Gaststätte „Zum Zoll“ begrüßte Vorsitzender Dirk Petersen am gestrigen Freitag den Noch-SPD-Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel und dessen Vorgänger im Bundestag, Wilhelm (Willi) Schmidt.


„Der Hauptgrund für mein Kommen ist der Jubilar“, betonte Awo-Präsident Schmidt. Denn Schöppenstedts Bürgermeister Karl- Heinz Mühe gehört seit 50 Jahren der SPD an. Geehrt und ebenfalls mit Beifall bedacht wurde Pamela Reinke - Bosse aus Groß Dahlum, die der SPD seit 25 Jahren die Treue hält.

Gabriel: „Wir haben eine gute Zeit vor uns"


Obwohl wichtige Besprechungen und Termine kurz vorher in Moskau und Berlin anstanden, ließ es sich Außenminister und SPD-Bundesvorsitzender Sigmar Gabriel nicht nehmen, die Laudatio auf den nicht nur im Raum Braunschweig bekannten „Kalle“ Mühe zu halten. Gabriels Erscheinen wurde mit kräftigem Applaus bedacht. „Das ist eine meiner letzten Amtshandlungen als Bundesvorsitzender der SPD. Für mich ist es wichtig gewesen, in der Tradition von Friedrich Ebert, Kurt Schumacher und Willy Brandt Vorsitzender gewesen zu sein. Mein Bauchgefühl auf Martin Schulz bezogen war richtig. Wir haben eine gute Zeit vor uns für unsere traditionsreiche Partei“, leitete Sigmar Gabriel seine Rede ein.

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Zusammen mit SPD - Vorstandsmitgliedern sind in der Mitte Ehefrau Elke und Karl- Heinz Mühe sowie Sgmar Garbriel zu sehen Foto: Bernd-Uwe Meyer


Grundlagen für moderne Kitas


„Karl- Heinz Mühe gehört einer sozialdemokratischen Tradition an, lernte Schlosser und wurde auf dem 2. Bildungsweg Lehrer,“ betonte Gabriel. Der ehemalige SPD- Landtagsabgeordnete Mühe sei vor vielen Jahren bei den Jungsozialisten (Jusos) und „Falken“ sehr engagiert gewesen. „Kalle organisierte Zeltlager und Schöppenstedter Ferienaktionen und kümmerte sich besonders um die Kinder und Familien, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, ergänzte der Laudator. Mühe hätte viel bei den „Falken“ gelernt, Solidarität, Zuverlässigkeit und Fleiß würden ihn auszeichnen. Weil sich der Geehrte als Landtagsabgeordneter viel für Kinder und Kindergärten eingesetzt hatte, wurde er im Landtag gerne „Kinder- Kalle“ genannt. „Für moderne Kindertagesstätten hat Kalle die Grundlagen gelegt“, so Sigmar Gabriel, der nach seinen Worten „viel von Karl - Heinz Mühe gelernt“ habe. „Demokratie ist kein Schaukelstuhl. Kalle Mühe ist ein großes Vorbild, hat viel bewegt und Arbeit für seine Mitmenschen getan“, brachte es Sigmar Gabriel auf den Punkt. Dabei dankte er auch Mühes Frau Elke.

Stehende Ovationen


Karl-Heinz Mühe blickte bewegt zurück: „ Als ich 1967 in die SPD eingetreten bin, hatten wir eine schwere Zeit vor uns. Wir wollten Kinderspielplätze umgestalten und hatten andere Vorhaben wir Jugendzentren im Blick.“ Der Geehrte lernte Maschinenschlosser und holte die „Mittlere Reife“ und das Abitur nach, arbeitete nach seinem Studium zuerst als Grundschullehrer, wurde von 1986 bis 2003 SPD-Landtagsabgeordneter, gehört dem Schöppenstedter Rat seit 1972 an und amtiert seit 1991 als Bürgermeister in dieser Kleinstadt. Nach der Ehrung durch Sigmar Gabriel erhoben sich alle Personen und spendeten „ihrem Kalle“ lange den verdienten Applaus.


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