Wolfenbüttel. Rund 300 Gäste begrüßte am Freitagabend Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic, der zum jährlichen Stadtempfang ins Stadtbad Oker geladen hatte.
Bei zunächst launigem Wetter, aber in sommerlicher Strandatmosphäre empfing der Bürgermeister gemeinsam mit Ehefrau Caroline die zahlreichen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. In einer Begrüßungsrede reflektierte Lukanic die Entwicklungen des vergangenen Jahres. Er erinnerte an die letzten Stadtempfänge, die an bedeutenden Orten der Stadt stattfanden und hob das Stadtbad Okeraue hervor, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feierte. Das Bad, so Lukanic, sei ein wichtiger Treffpunkt und ein Ort der Erholung für alle Altersgruppen.
Ein Blick zurück
Ein zentrales Thema seiner Rede war das Hochwasser, das um Weihnachten die Stadt heimsuchte. Dank der Erfahrungen aus dem Hochwasser 2017 sei die Stadt zwar vorbereitet, der Zeitpunkt während der Feiertage sei aber eine besondere Herausforderung gewesen. Der Bürgermeister lobte die beeindruckende Solidarität und Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger, die in dieser schweren Zeit unermüdlich zusammengearbeitet hätten, um das Schlimmste zu verhindern. "Es war eine schwere Zeit für viele Familien und Betriebe in unserer Stadt. Allerdings haben sich in diesen schwierigen Stunden unsere Wolfenbütteler Stärken gezeigt. Das sind unsere Gemeinschaft, unsere Solidarität und unsere Hilfsbereitschaft. Das war überwältigend. Ich hatte in diesen Tagen nicht nur einmal glasige Augen vor Rührung", so der Bürgermeister.
Lukanic sprach auch die Herausforderungen für die Demokratie an und warnte vor der Gefahr der gesellschaftlichen Spaltung. Er betonte die Bedeutung des Zusammenhalts und der demokratischen Grundwerte, die in Wolfenbüttel gelebt werden. Ein Fest für die Demokratie, das im März auf dem Schlossplatz stattfand, hob er als positives Beispiel für den Einsatz der Bürger hervor. "An diesem Tag habt ihr mich zu einem stolzen Bürgermeister gemacht. Dafür bin ich Euch dankbar! Ihr habt Courage und Mut gezeigt, seid für die Unantastbarkeit der Menschenwürde und unsere demokratische Grundordnung eingetreten. Die Stärke unserer Demokratie liegt nicht allein in den Gesetzen und Verordnungen, sondern in jedem von uns. Wenn wir den Glauben an die Demokratie und das Vertrauen in unsere Amtsträgerinnen und Amtsträger verlieren, dann klopft der Menschenfeind an und wir öffnen der Autokratie die Tür."
Zudem ging der Bürgermeister auf zahlreiche städtische Projekte ein, wie die Sanierung der Fußgängerzone, die Digitalisierung der Verwaltung und den Ausbau von Schulen und Sportanlagen. Er sprach auch über die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und die Förderung des Klinikums Wolfenbüttel, die für die Gesundheitsversorgung der Region entscheidend sei.
Abschließend dankte er den Ratsmitgliedern und den städtischen Mitarbeitern für ihren Einsatz und forderte die Gäste auf, den Stolz auf die gemeinsamen Erfolge der Stadt nach außen zu tragen. Er betonte, dass die kommenden Jahre weitere Anstrengungen erfordern werden, aber mit dem starken Zusammenhalt und der Zusammenarbeit der Wolfenbütteler Gemeinschaft viel erreicht werden könne. "Hier in unserer Stadt passiert so viel Gutes und wir können glücklich und dankbar sein, dass das alles möglich ist. Es ist sehr viel mehr als andernorts auch nur denkbar wäre. Das nächste beziehungsweise die nächsten Jahre werden uns voraussichtlich noch mehr Kraft und Einsatz als sonst abverlangen. Deshalb bitte ich Sie, liebe Gäste, als Multiplikatoren und Botschafter dieser Stadt, den Stolz auf unser Wolfenbüttel nach außen zu tragen. Sprechen Sie darüber, was wir gemeinsam geschafft haben und noch schaffen werden, weil wir miteinander reden und Ideen entwickeln", erklärte Lukanic, bevor er zu einem besonderen Teil des Abends überleitete.
Besondere Leistungen geehrt
"Im ersten Jahr meiner Amtszeit als Bürgermeister habe ich den Stadtempfang erstmals als angemessenen Rahmen genutzt, um Menschen, die sich für unsere Stadt besonders verdient gemacht oder Wolfenbüttel in besonderer Art und Weise positiv vertreten haben, zu ehren und mich zu bedanken. Diese Tradition möchte ich heute fortsetzen, denn auch in diesem Jahr gab und gibt es wieder eine Vielzahl an Menschen, die sich in Wolfenbüttel außergewöhnlich engagiert oder eine herausragende Leistung erbracht haben", erklärte der Bürgermeister und rief als erstes den 10-jährigen Philipp zu sich auf die Bühne.
Der junge Sportler hatte den Bürgermeister beim Wolfenbütteler Nachtlauf ganz besonders beeindruck. Philipp lief beeindruckende 30 Kilometer in knapp drei Stunden und belegte damit in der Altersgruppe männliche Jugend U14 den ersten Platz. Der Bürgermeister lobte seine außergewöhnliche Leistung und überreichte ihm als Anerkennung einen Rucksack mit Überraschungen und einen Gutschein für das Stadtbad Okeraue.
Danach richtet sich die Aufmerksamkeit auf die weibliche U14-Wasserball-Mannschaft des WSV 21, die im Mai dieses Jahres den Deutschen Pokal in ihrer Altersklasse gewonnen hat. Die jungen Sportlerinnen, die durch ihren Titelgewinn als Deutsche Meisterinnen hervorgingen, wurden ebenfalls mit Rucksäcken und Stadtbad-Gutscheinen geehrt. Der Bürgermeister betont, wie stolz die Stadt auf diese „geballte Mädelspower“ sei. Auch die Wasserballerinnen erhielten Geschenke vom Bürgermeister.
Schließlich ehrt der Bürgermeister die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) Ortsverband Wolfenbüttel, die während des Hochwassers über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel entscheidende Unterstützung geleistet hätten. Insgesamt 51 Einsatzkräfte des THW waren in über 1.300 Einsatzstunden im Dauereinsatz, um die Feuerwehr zu unterstützen und die Stadt vor größeren Schäden zu bewahren. Der Bürgermeister bedankt sich im Namen der Stadt für diesen Einsatz und überreicht Blumen sowie eine Spende von 500 Euro an die Ortsgruppe des THW.
Vertreter des THW Wolfenbüttel wurden ebenfalls von Bürgermeister Ivica Lukanic geehrt. Foto: Anke Donner
Nach der Bürgermeisterrede folgte der gesellige teil des Abends. Sogar der Wettergott hatte am Ende ein Einsehen und so fanden sich die Gäste bis in die Nachtstunden bei Speis und Trank zu Gesprächen zusammen.
Der Stadtempfang in Bildern
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