SPD: "Verpflichtende Frauenquote muss kommen"




Anlässlich des 101. Internationalen Frauentages am morgigen Donnerstag, 8. März, erklärt die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Ulla Groskurt:

„Die luxemburgische EU-Kommissarin Viviane Reding hat mit ihrem Vorstoß für eine europaweite gesetzliche Frauenquote für Unternehmen die richtige Lehre aus der Vergangenheit gezogen. Gerade das deutsche Beispiel zeigt, dass freiwillige Selbstverpflichtungen der Wirtschaft keinen Fortschritt bei der Gleichberechtigung bringen. Die vor mehr als zehn Jahren von der Wirtschaft verkündete Absicht, die Aufstiegschancen von Frauen nachhaltig zu verbessern, war ein Lippenbekenntnis.

Wir brauchen eine Quote und wir wollen eine Quote. Seit Jahren tritt die SPD-Landtagsfraktion dafür ein. Ich fordere die Landesregierung mit allem Nachdruck dazu auf, ihren Einfluss bei der Bundesregierung geltend zu machen, damit das unwürdige Gerangel in Berlin ein Ende findet.

Die Quote ist richtig und wichtig, nicht nur aus Gründen der Gleichberechtigung. Wir dürfen es nicht länger hinnehmen, dass aus purer Ideologie heraus patriarchalische Strukturen gepflegt werden, die Frauen aus dem Berufsleben und aus Führungsetagen heraushalten sollen. Auf Unionsseite haben Arbeitsministerin von der Leyen und die Chefin der Frauenunion, Böhmer, den Sinn der Quote begriffen. Ausgerechnet Frauenministerin Schröder sperrt sich.

Ich erwarte eine eindeutige Aussage mindestens des Ministerpräsidenten McAllister und der Sozialministerin Özkan. Leider muss man aber davon ausgehen, dass sich Herr McAllister auf die Seite der Frauenbremser gestellt hat. Hat er doch erst am vergangenen Wochenende bei einer CSU-Veranstaltung in Bayern unter tosendem Applaus der Parteirechten der Herdprämie das Wort geredet. Wo lebt dieser Mann eigentlich? Niedersachsen steht mitten im demografischen Wandel mit einem sich abzeichnenden Fachkräftemangel. Wir brauchen die gut qualifizierten Frauen auf dem Arbeitsmarkt und in den Chefetagen - mehr denn je. Doch der Ministerpräsident predigt das Bild vom Heimchen am Herd.

Deutschland kann nicht auf eine Frauenquote in Leitungspositionen verzichten. Die SPD weiß das. Wer auf Frauen verzichtet, verzichtet auf Gewinn.“


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