Sprachförderung soll verstärkt über das Ehrenamt erfolgen

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Landkreis. Die Mitglieder des Ausschusses für Schule und Sport entschieden sich gegen die Förderung von Lehrern beim Erwerb der Zusatzqualifikation „Deutsch als Fremdsprache“. Lieber wolle man die Sprachförderung im Kreisgebiet über das Ehrenamt abdecken.

Vorangegangen war ein Antrag der SPD-Kreistagsfraktion, die Verwaltung eine Prüfung durchführen zu lassen, inwieweit Möglichkeiten bestehen, Lehrkräfte beim Erwerb der Zusatzqualifikation „Deutsch als Fremdsprache“ zu unterstützen. Hierzu könnte zum Beispiel eine Kooperation mit der TU Braunschweig erfolgen.

Als Begründung nannte die SPD die zu erwartenden ansteigenden Zahlen von Asylbewerbern im Landkreis Wolfenbüttel. Somit gewinne auch die Problematik der Beschulung von Schülern ohne Kenntnis der deutschen Sprache eine immer größer werdende Bedeutung, hieß es aus der Fraktion.

Schulamtsleiterin Gudrun Wollschläger konnte die Ergebnisse dem Ausschuss für Schule und Sport kürzlich in der Sitzung vorlegen. Demnach wäre eine Kooperation mit der TU Braunschweig nur bedingt möglich. Da die dortigen Fortbildungen nur für die eigenen Studenten des Instituts für Germanistik vorbehalte seien. Eine Kooperation außerhalb der Technischen Universität mit dem Bildungszentrum des Landkreises sei laut Wollschläger zwar denkbar, müsste allerdings noch im Detail geklärt werden.

BIZ soll Sprachförderung ausweiten


Landrätin Christiana Steinbrügge gab zu bedenken, dass es nicht Aufgabe des Landkreises sei, die Lehrer hinsichtlich des Erwerbs von Zusatzqualifikationen auszubilden. Zumal dies immer mit einem sehr hohen Kostenanteil für den Kreis in Verbindung stehen würde. „Ich finde nicht, dass wir als Landkreis in die Lehrerförderung einsteigen sollten. Es ist Landesaufgabe, die Förderung und Weiterbildung zu übernehmen. Das tut das Land auch, indem jetzt ein Förderprogramm und eine Qualifizierungsoffensive gestartet wird. Deshalb würde ich es befürworten, wenn wir die Sprachförderung über das Bildungszentrum und das Ehrenamt führen und ausweiten“, so Steinbrügge.

Im Gremium einigte man sich darauf, den Vorschlag der Landrätin zuzustimmen und die Sprachförderung über die ehrenamtlichen Helfer laufen zu lassen. Zumal, so erklärte Jacqueline Knaubert-Lang vom Bildungszentrum, man auf einen größeren Pool an Ehrenamtlichen zurückgreifen könne, die man fortbilden und einsetzten könnte. Hierzu würden auch Workshops angeboten, die die ehrenamtlichen Helfer dahingehend schulen, die deutsche Sprache zu vermitteln. Diese Workshops seien aber eher niedrigschwellig und nicht dafür ausgelegt, Lehrer zu qualifizieren.

Vor dem Hintergrund der Qualifizierungsoffensive des Landes wird der Landkreis keine eigene Fortbildung zum Erwerb der „Zusatzqualifikation Deutsch als Fremdsprache“ durchführen. Im Zusammenhang mit dem Rahmenkonzept zur Flüchtlingshilfe soll das BIZ verstärkt niedrigschwellige, dezentrale Angebote für ehrenamtliche Lernbegleiter anbieten, hieß der Beschluss des Gremiums.


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