Wolfenbüttel. Die neue IGS in Schöppenstedt, eine geplante Oberschule in Schladen - in der Stadt Wolfenbüttel sieht man die Schulpolitik des Landkreises zum Teil kritisch. Die Stadtratsfraktion der CDU fordert nun ein gemeinsames Schulentwicklungsprogramm.
Nach den Vorstellungen der CDU-Ratsfraktion, die diese in Form eines Antrags in die Ausschüsse tragen wird, soll der bereits bestehende Arbeitskreis Schulentwicklung paritätisch mit Kreistagsmitgliedern und Ratsmitgliedern der Stadt besetzt werden. Neben der Landrätin, dem Bürgermeister der Stadt Wolfenbüttel, den Schuldezernenten und Amts- bzw. Fachbereichsleitern Schule sollen auch zwei Vertreter des Kreis- und Stadtelternrates in dem Gremium vertreten sein. Innerhalb der nächsten zwölf Monate soll der Arbeitskreis nach Themenvorgaben der beiden Verwaltungen ein einvernehmliches Schulentwicklungsprogramm für den gesamten Landkreis Wolfenbüttel erarbeiten. Sowohl Kreistag als auch Stadtrat müssten dem zustimmen.
Entscheidung zu Übernahme der Gesamtschulen soll vertagt werden
Die Entscheidung über den Antrag zur Übernahme der Trägerschaft der Gesamtschule Wallstraße und der Henriette Breymann Gesamtschule durchdie Stadt Wolfenbüttel soll bis längstens März 2018 ausgesetzt werden. Zwar habe ein externes Gutachten ergeben, dass die Chancen für eine Übernahme nicht schlecht stünden, doch man wolle lieber die Chance nutzen, mit Stadt und Landkreis gemeinsam eine nachhaltige Schulentwicklung anzugehen, die die beiderseitigen Stärken und Kompetenzen aller Beteiligten in diesem Bereich bündelt.
Nicht jeder für Gesamtschule geeignet
Der CDU ist es dabei wichtig, alle Schulformen zu erhalten. "Nicht jedes Kind ist für eine Gesamtschule geeignet", erklärt Birgit Oppermann, Vorsitzende des Schulausschusses. "Manche brauchen eher klare Lernstrukturen, wie sie Haupt- und Realschule bieten." Und Ratsmitglied Eckbert Schulze ergänzt: "Auch an die Lehrer werden in einer Gesamtschule andere Anforderungen gestellt. Man kann nicht einfach eine Realschule umbenennen und denken, es geht einfach so weiter."
Kurze Wege für kurze Beine?
Fraktionsvorsitzender Winfried Pink beklagt die mangelnde Kommunikation zwischen Stadt und Landkreis, die man nun verbessern will. Letztlich müssten die Interessen der Kinder und Familien im Vordergrund stehen. "Früher hieß es mal: kurze Wege für kurze Beine. Das gilt wohl leider nicht mehr", so Pink.
Auch Birgit Oppermann kritisiert das mögliche Szenario, dass durch die Gründung von Schulbezirken künftig Kinder dazu gezwungen werden könnten auf die IGS Schöppenstedt zu gehen, obwohl das Geschwisterkind in Wolfenbüttel auf der Schule ist. "Ich weiß nicht, ob die sich überlegt haben, was das mit den Familien macht, wenn der Vater den Sohnmorgens nach Wolfenbüttel fahren muss und die Mutter die Tochter nach Schöppenstedt", so Oppermann.
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