Stadt und IWW kritisieren Berichterstattung über onlinecity

von Marc Angerstein


Unsere Redaktion erhielt Post von der Stadtverwaltung. Archiv-Foto: Donner
Unsere Redaktion erhielt Post von der Stadtverwaltung. Archiv-Foto: Donner | Foto: Anke Donner



Wolfenbüttel. Die Stadt Wolfenbüttel und die Initiative Wirtschaft Wolfenbüttel (IWW) zeigen sich unzufrieden mit der Berichterstattung unserer Online-Zeitung zum Thema "onlinecity". Im Auftrag des Bürgermeisters übersandte Simone Nehring vom Amt für Wirtschaftsförderung und Tourismus eine gemeinsame Stellungnahme, deren Inhalt wir folgend unkommentiert und ungekürzt veröffentlichen.

„Themenwoche onlinecity“: Mehr Neutralität wäre wünschenswert gewesen


Dass sich regionalHeute.de im Rahmen einer Themenwoche mit onlinecity beschäftigt habe, sei grundsätzlich begrüßenswert, allerdings, hätten sich die beteiligten Einzelhändler und die Stadtverwaltung etwas mehr Neutralität der Redaktion beim Verfassen der Artikel gewünscht.

Jörg Trautmann, Harald Borm und Sven Heß vom Wolfenbütteler onlinecity-Beirat kritisieren vor allem manche Wortwahl des Autors. Schon im Einleitungstext zur Vorstellung der Themenwoche werde der erste Seitenhieb verteilt. „Der Satz, ob dieser Schritt ins Netz erfolgreich war oder ob sie dem Betreiber ins Netz gegangen sind, beleuchtet regionalHeute.de innerhalb einer Themenwoche onlinecity’ mag auf dem ersten Blick ja flapsig erscheinen, eine neutrale Formulierung sieht aber anders aus“, betonen Trautmann, Borm und Heß. Die Stadt, die IWW und Atalanda hätten sich für das Projekt onlinecity zwei Jahre Zeit bis zu einer realistischen Bewertung gegeben. Atalanda habe auch keine Versprechungen gemacht, die die Formulierung „in das Netz gehen“ überhaupt rechtfertigen würden.

Die groß angekündigte Expertenmeinung entpuppe sich nach Meinung der drei Beiräte als Mogelpackung. So würden zwar die Beiträge von mehreren Autoren auf anderen Internetseiten zitiert und zusammengefasst, mit onlinecity Wolfenbüttel selbst, habe sich offensichtlich aber keiner der „Experten“ persönlich beschäftigt. Es sei schade, dass hier für den Leser kein entsprechender Hinweis erfolgt sei, dass die Auswahl der Zitate und der Zusammenschnitt dieser wohl nach dem Gusto des Autors erfolgt sei.

Die Anmerkung der Redaktion unter dem Artikel der Händlermeinung werde ebenfalls kritisch gesehen, da diese den Eindruck vermittelt, alle Händler seien für ein Interview angefragt worden. „Hier haben wir andere Informationen. Eine Kollegin zum Beispiel versichert, gar nicht kontaktiert worden zu sein, eine andere berichtet, dass ein vereinbarter Interviewtermin seitens des Autors nicht eingehalten wurde“, berichten Trautmann, Borm und Heß. Dies auch zu erwähnen, wäre aus ihrer Sicht in diesem Kontext fair gewesen.

Auch die Stadtverwaltung sieht die Art und Weise der Berichterstattung kritisch. So werde die angefragte Stellungnahme des Amtsleiters für Wirtschaftsförderung und Tourismus, Dietrich Behrens, immer wieder von Kommentierungen des Autors ergänzt. Simone Nehring, die das Projekt seitens der Stadt betreut, habe, so erklärt sie, selbst auch andere Stimmungsbilder seitens der Händler gespiegelt bekommen, als sie im Artikel zusammengefasst werden. Im Februar erfolgte eine Feedbackrunde zwischen den Händlern, der IWW und der Stadt. „Die Rückmeldungen waren durchweg positiv und die Motivation groß, das Projekt weiter nach vorn zu bringen um gemeinsam als Projekt und mit Atalanda zu wachsen“, so Simone Nehring.

„Am Ende hinterlässt die Themenwoche bei uns leider den Eindruck, als habe der Autor bewusst Äpfel mit Birnen vergleichen wollen“, so die drei Beiräte. Die angeführte Kritik – zum Beispiel der fehlende Beleg für steigende Zugriffszahlen auf der Seite – werde von regionalHeute.de übrigens selbst auch nicht geliefert, wenn es um deren Seite gehe. Die IWW bewirbt die Onlinecity Wolfenbüttel seit dem Start über eine Google-Adwords-Kampagne. Über diese Maßnahme klicken jeden Monat über 600 Internetnutzer neu auf das Portal und erfahren, was der Einzelhandel der Stadt Wolfenbüttel zu bieten hat. „Das ist Basismarketing, welches mittelfristig elementar wichtig für die Stadt ist. Eine derartige Imagebildung ist kein kurzfristiges Projekt mit sofort messbaren Erfolgen. Eine solche Erwartungshaltung hatten wir auch nie. Uns geht es um eine nachhaltige Wirkung, und die stetig steigenden Klickraten der Kampagne zeigen uns, dass der Weg richtig ist. Aufgrund des beschlossenen Marketingetats seitens der IWW aus Mitteln der Einzelhändler für die Internetbewerbung, gehen wir diesen Weg konsequent weiter. Dass die IWW dabei auf die Platzhirsche im Internetmarketing setzt, ist der verantwortungsvollen Nutzung der Ressourcen geschuldet und findet bei den Mitgliedern breite Zustimmung“, so Trautmann, Borm und Heß.

Da onlinecity, dank Unterstützung der Stadt, ja auch mehrere Wochen auf regionalHeute.de geworben habe, seien die Banner allem Anschein nach – glaubt man den angeführten Zahlen der Redaktions-Umfrage – zumindest dort nicht wahrgenommen worden.


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