Stadtbuskonzept "ohne große Probleme" angelaufen

Seit Oktober läuft das neue Stadtbuskonzept in Wolfenbüttel. Im Vorfeld gab es gerade aus den Ortsteilen viel Kritik. Hat die sich bewahrheitet?

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Seit Oktober läuft das neue Stadtbuskonzept in Wolfenbüttel.
Seit Oktober läuft das neue Stadtbuskonzept in Wolfenbüttel. | Foto: Axel Otto

Wolfenbüttel. Seit Oktober 2021 läuft das neue Stadtbuskonzept in Wolfenbüttel. Die Versprechungen waren groß: Eine bessere Taktung, neue Haltestellen und mehr digitale Möglichkeiten Doch bereits im Vorfeld kam Kritik auf, dass die ländlich geprägten Stadtteile auf der Strecke blieben. Aber wie sieht die Realität aus? regionalHeute.de hat nachgefragt.



Wirklich qualifizierte Aussagen könne man zum Stadtbuskonzept noch nicht machen, das schießt Stadtsprecher Thorsten Raedlein auf Anfrage von regionalHeute.de voraus. Immerhin sei das Stadtbuskonzept bereits vor zwei Jahren beschlossen worden und habe durch Corona noch einmal einige Umwege nehmen müssen, bis es schließlich an den Start ging. Trotzdem sei der Eindruck besonders auf der Betriebsseite nach den ersten drei Monaten positiv, ja sogar "fast unerwartet ohne große Probleme" angelaufen. Bis zum endgültigen Abschluss der Maßnahmen, die das Konzept vorsieht, könne es aber noch Jahre dauern. Das Gesamtkonzept befände sich insgesamt in einer "Umstellungsphase", sowohl für die KVG, als auch für die Kunden.


Stand heute liefen Fahrplan und Bedienung stabil, Anpassungen liefen aber immer, wenn Bedarf dafür festgestellt würde. Einschränkungen, wie zuletzt auf der Linie 795, seien auf coronabedingte Personalausfälle zurückzuführen, nicht auf das neue Konzept. Auch die Kritik an der Anbindung der Ortsteile teile die Stadt nicht. Laut Raedlein sei die für alle Dörfer mindestens gleich geblieben. Die Doppelbedienung von Stadt- und Regionalbus wurde schlicht aufgehoben und auf den Regionalbus konzentriert. Leinde und Adersheim seien ohnehin schon immer vom Regionalbus bedient worden. Am Ende profitierten nach Meinung der Stadt alle Ortsteile vom neuen Stadtbuskonzept: Die 710 und 790 hätten verlängerte Bedienzeiten, Fümmelse habe eine Abendanbindung bekommen und in Salzdahlum halte der Bus jetzt im Halbstundentakt.

Inkonstante Fahrgastzahlen


Ein wirkliches Fazit lasse sich aber auch deswegen noch nicht ziehen, weil die Einführung des Stadtbuskonzeptes von Corona überschattet wurde, erklärt Stadtsprecher Thorsten Raedlein. Das bereits seit Jahrzehnten in der Planung befindliche Konzept habe besonders in den letzten zwei Jahren unter sehr inkonstanten Fahrgastzahlen gelitten - mit einem Einbruch von bis zu 50 Prozent gegenüber normalen Jahren. Das mache die Planung schwer.


Überhaupt müssten bei der Beurteilung immer mittelfristige Faktoren im Auge behalten werden. Dazu gehörten Energiepreise, der Trend zur Heimarbeit oder die demographische Entwicklung. Vergleiche in absoluten Zahlen seien daher auch zukünftig schwierig. Beurteilungsgrundlage sei hier der Anteil des ÖPNV am Gesamtverkehr. Das Ziel der Stadt Wolfenbüttel sei hier, langfristig neun bis zehn Prozent zu erreichen. Aktuell liegt er bei etwa sechs Prozent.


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