Stadtwerke prüfen routinemäßig Gasnetz auf Dichtheit


Das Gasspürgerät immer voran: Dirk Neubauer (li.) und Marcus Slomka von den Stadtwerken Wolfenbüttel kontrollieren die Erdgasleitungen zum turnusmäßigen Gasnetzcheck. Foto: Stadtwerke
Das Gasspürgerät immer voran: Dirk Neubauer (li.) und Marcus Slomka von den Stadtwerken Wolfenbüttel kontrollieren die Erdgasleitungen zum turnusmäßigen Gasnetzcheck. Foto: Stadtwerke

Wolfenbüttel. „Über 99 Prozent sind geschafft“, erklärt Klaus-Dieter Otto, technische Führungskraft bei den Stadtwerken Wolfenbüttel. Damit meint er die aktuelle Gasrohrnetzüberprüfung von insgesamt 300 Kilometer Gasleitungen. Hochdruckleitungen werden routinemäßig jedes Jahr kontrolliert, Niederdruckleitungen je nach Material alle vier bis sechs Jahre.


„Die Gasspürer sind sicher dem einen oder anderen in der Stadt aufgefallen“, sagt er und fügt an: „Sie sind mit modernster Technik unterwegs – einer Teppichsonde, die Ähnlichkeit mit einem Handmäher hat, und einem Tablet-PC, auf dem das gesamte Kartenmaterial satellitengestützt geladen ist.“ Zu Fuß gehen sie die unterirdischen Leitungen ab bis zu jedem einzelnen Hausanschluss. Die Lage der unterschiedlichen Gasleitungen – Hoch-, Mittel- oder Niederdruck – werden auf dem PC angezeigt; jeder Schritt, den sie tun, wird dokumentiert. „So können wir anschließend nachvollziehen und belegen, welche Strecken abgegangen worden sind“, meint Klaus-Dieter Otto.

Alles dicht


Die professionellen Schnüffler kontrollieren seit Juli vergangenen Jahres mit einem hochsensiblen Spürgerät, ob die Gasleitungen des überwiegend kommunalen Versorgers auch alle dicht sind. „Das Gerät spürt jeden noch so kleinen Schaden im Gasrohrnetz auf“, betont Klaus-Dieter Otto. Dafür saugt es die Luft über dem Boden an und führt sie zu einem Messgerät, das selbst noch den millionstel Teil an Gas in einem Kubikmeter Luft registriert. Findet es Gas, schlägt das hochempfindliche Gerät Alarm. „Unser Netz ist gut in Schuss; wir haben nur Kleinigkeiten gefunden und diese umgehend repariert“, informiert die technische Führungskraft und fügt an: „Es ist alles dicht.“

Hohe Sicherheit


Pro Tag schaffen die Gasspürer acht bis zehn Kilometer, sofern das Wetter trocken ist. Bei Regen oder feuchter Witterung müssen sie die Kontrolle abbrechen. Da kann das Gerät kein Gas aufspüren. Das war, wie Klaus-Dieter Otto berichtet, bei diesem Durchgang oft der Fall: „Die 31 Kilometer Hochdruckleitungen haben wir im Juli 2016 geprüft, für die 171 Kilometer Niederdruckleitungen und 98 Kilometer Hausanschlüsse sind wir seit Oktober vergangenen Jahres unterwegs. Jetzt fehlen uns noch rund 500 Meter Rohrleitungen und 40 Hausanschlüsse, dann sind wir durch.“ Gasaustritte seien dank der regelmäßigen Wartung aller Leitungen und der hochwertigen Materialen sehr selten. „Die regelmäßigen Kontrollgänge tragen zusätzlich zur Sicherheit bei“, erläutert er. Undichtigkeiten können beispielsweise Folge sein von Korrosion oder beschädigten Isolierungen durch Bauarbeiten; auch durch Bewegungen des Untergrunds kann unter Umständen eine Isolierung in Mitleidenschaft gezogen werden. „Grundstückseigentümer, die Erdarbeiten planen, müssen sich vor Beginn von Tiefbauarbeiten erkundigen, ob auf ihrem Grundstück Versorgungsleitungen liegen“, teilt die technische Führungskraft mit. Aktuelle Pläne kann man bei den Stadtwerken Wolfenbüttel einsehen.

Hausbesitzer in der Pflicht


Die Stadtwerke Wolfenbüttel weisen Hausbesitzer darauf hin, dass diese verpflichtet sind, die Gasleitungen im Gebäude alle zwölf Jahre von einem Installateur prüfen zu lassen. „Das dient ihrer eigenen Sicherheit sowie der von Nachbarn. Auch unter Haftpflichtgesichtspunkten sei es ratsam, die Vorschriften zu erfüllen“, appelliert Klaus-Dieter Otto.


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