Städtisches Klinikum erhält Gütesiegel mit Bestnoten


Die Würde des Patienten und sein Recht auf Selbstbestimmung stellen zentrale Werte des Handelns im Klinikum Wolfenbüttel dar. Fotos: Städtisches Klinikum Wolfenbüttel
Die Würde des Patienten und sein Recht auf Selbstbestimmung stellen zentrale Werte des Handelns im Klinikum Wolfenbüttel dar. Fotos: Städtisches Klinikum Wolfenbüttel | Foto: Klinikum

Wolfenbüttel. Das Städtische Klinikum Wolfenbüttel wurde jüngst mit einem der renommiertesten Zertifikate der deutschen Krankenhauslandschaft ausgezeichnet und konnte die bereits sehr guten Ergebnisse aus dem Jahr 2015 noch einmal deutlich steigern. Das teilt das Klinikum in einer Pressemitteilung mit.


Nach einer viertägigen Prüfung hat das Klinikum erneut das Zertifikat der "Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen (KTQ)" mit Bestnoten erhalten.

Alle drei Jahre wird das Klinikum bezüglich seiner medizinischen, pflegerischen und verwaltungsspezifischen Abläufe durch externe Fachexperten im laufenden Klinikbetrieb geprüft und bewertet. Im Fokus steht dabei die Patientenorientierung, die Mitarbeiterorientierung, das Sicherheits- und Risikomanagement, das Informations- und Kommunikationswesen, die Unternehmensführung und das Qualitätsmanagement. Doch noch bevor die sogenannten Visitoren das Klinikum auf Herz und Nieren prüfen, hieß es für die Mitarbeiter, sich selbst genau unter die Lupe zu nehmen. In diesem Rahmen wurde ein knapp 200 Seiten starker Selbstbewertungsbericht erarbeitet. Diese Ist-Analyse stellt somit eine erste Standortbestimmung dar.

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Die Stabsstellen für das Risiko-, Projekt- und Qualitätsmanagement um Ulf Glockenthör, Susanne Hans und Christiane Lange freuen sich über die erneute Rezertifizierung. Foto:



Vier Tage waren die externen Prüfer im Klinikum vor Ort. In dieser Zeit kontrollierten sie Arbeitsabläufe und Dokumente, beobachteten den Arbeitsalltag in den verschiedenen Bereichen und führten zahlreiche sogenannte „kollegiale Dialoge“. In diesen informierten sich die Visitoren bei den zuständigen Mitarbeitern über die entsprechenden Prüfkriterien. Da alle Bereiche des Klinikums im Rahmen einer KTQ-Zertifizierung geprüft werden, reichten die Fragen von der Versorgung des Klinikums mit Energie bei Stromausfall, über Ablaufbeschreibungen für konkrete Krankheitsbilder, bis hin zur Planung der Versorgung des Patienten nach der Entlassung. Die Mitarbeiter des Klinikums konnten im Laufe der Visitation ihre Expertise vielfach unter Beweis stellen, so dass die Prüfer dem Klinikum zum Abschluss eine sehr gute Arbeit bescheinigen konnten. Für eine erfolgreiche Zertifizierung müssen in allen Kategorien mindestens 55 Prozent erreicht werden. Das Klinikum Wolfenbüttel kam zu einem Gesamtergebnis von sehr guten 75,3 Prozent.

Bestätigung des hohen Qualifikationsstandards


„Wir konnten die bereits sehr guten Ergebnisse der Zertifizierung aus dem Jahr 2015 in allen Bereichen steigern“, freut sich Axel Burghardt, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums Wolfenbüttel. Dies sei ein Beleg für die fortlaufende qualitative Weiterentwicklung des gesamten Klinikums vom medizinischen über den pflegerischen bis hin zum verwaltungstechnischen Bereich und eine Bestätigung des hohen Qualifikationsstandards der Mitarbeiter. Die sehr guten Ergebnisse seien jedoch auch Indikator für die funktionierende Zusammenarbeit aller Bereiche. Nicht unerwähnt sollte dabei bleiben, dass die Prüfkriterien im Vergleich zum Jahr 2015 noch einmal deutlich höher angelegt wurden.

So punktete das Klinikum vor allem im Bereich der Patientenorientierung. „Die Würde des Patienten und sein Recht auf Selbstbestimmung stellen zentrale Werte unseres Handelns dar. Im Mittelpunkt unserer Bemühungen steht, den Menschen in seiner Gesamtheit und als aktiven Partner im Behandlungsprozess wahrzunehmen und in die Behandlungsplanung von Aufnahme bis zur Entlassung einzubinden“, erklärt Christiane Lange, Qualitätsmanagementbeauftragte des Klinikums Wolfenbüttel.

Auch das bereits etablierte umfassende Hygienemanagement des Klinikums wusste im Rahmen der KTQ-Zertifizierung in puncto Sicherheit zu überzeugen. Die Einhaltung der Hygienerichtlinien wird durch regelmäßige protokollierte Begehungen der Hygienefachkräfte in den Abteilungen unterstützt. In der regelmäßig stattfindenden Hygienekommissionssitzung werden neue Verfahren vorgestellt und die Ergebnisse der Begehungen ausgewertet.

Top-Werte bei der Mitarbeiterorientierung


Genauso wichtig wie das Wohl und die Sicherheit der Patienten ist die Zufriedenheit der eigenen Mitarbeiter. Dazu gehören maßgeschneiderte Fort- und Weiterbildungsprogramme für die Beschäftigten ebenso wie eine respektvolle, wertschätzende und motivierende Kommunikation im täglichen Miteinander. Individuelle Arbeitszeitmodelle und eine familienbewusste Personalpolitik, welche sich in der Urlaubsplanung oder der Möglichkeit, die Arbeit im Home Office zu erledigen, niederschlägt, tragen zur Steigerung der Attraktivität als Arbeitgeber bei und wurden auch im Rahmen der KTQ-Zertifizierung positiv hervorgehoben.

Auch im Bereich der Unternehmensführung punktete das Klinikum Wolfenbüttel. Besonders hervorgehoben wurde die Sensibilisierung der Mitarbeiter hinsichtlich der ethischen, weltanschaulichen, kulturellen und religiösen Bedürfnisse der Patienten. Entsprechend dem Ethik-Statut werden Entscheidungen zu ethischen Problemstellungen kollegial, unter Einbeziehung des Patienten und deren Angehörigen getroffen. Dies bietet den Mitarbeitern eine wichtige Orientierungshilfe.

Nach der Zertifizierung ist vor der Zertifizierung


„Das positive Ergebnis zeigt, dass wir unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht werden. Dies ist jedoch nur dank des vorbildlichen Engagements aller Mitarbeiter möglich“, zeigte sich Geschäftsführer Axel Burghardt zufrieden. Doch nun gilt es, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen. „Im Visitationsbericht sind nicht nur unsere Stärken, sondern auch einige Schwächen und vor allem vorhandene Potentiale und Chancen aufgeführt. Diese gilt es nun gemeinsam zu bewerten und zu nutzen“, erörtert die Qualitätsmanagementbeauftragte Christiane Lange. Frei nach dem Motto: „Nach der Zertifizierung ist vor der Zertifizierung“. Für die kommenden drei Jahre, also bis ins Jahr 2021, darf sich das Klinikum jedoch mit dem begehrten Gütesiegel schmücken.

Von den bundesweit rund 2.000 Krankenhäusern nutzen zirka 800 die Möglichkeit, ihr Qualitätsmanagement professionell prüfen zu lassen, knapp 500 davon nach den Kriterien der KTQ. Das bedeutet, dass rund 60 Prozent aller Kliniken in Deutschland bisher nicht zertifiziert sind. Das Klinikum Wolfenbüttel wurde 2009 erstmals erfolgreich zertifiziert, 2012 und 2015 folgten die Rezertifizierungen.


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