Wolfenbüttel. Seit Einführung der flächendeckenden Wetterradarmessung 2001 habe es in Niedersachsen in der Spitze 48 Stunden Starkregen gegeben. Diesen Rekord halte die Gegend um Wildemann im Kreis Goslar. Das teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. mit. Doch auch Wolfenbüttel findet sich recht weit oben wieder.
Im Kreis der "Top-3" liegen auch Altenau sowie Clausthal-Zellerfeld, die mit 47 und 43,4 Stunden auf den weiteren Plätzen folgen würden. Das zeigt eine Auswertung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Unter den „Top-10“ der Gebiete gemessen an Starkregen-Stunden finden sich überhaupt nur drei nicht Goslar zugehörige Gebiete.
So liegt auf Platz 5 Hannover mit 31 Starkregen-Stunden, auf Platz 9 und 10 finden sich Osnabrück mit 24,1 beziehungsweise Wolfenbüttel mit 21,4 Stunden wieder. Würde man also einen regionalen Vergleich anstellen, läge Wolfenbüttel hinter Goslar, Hannover und Osnabrück auf Rang 4 der starkregenreichsten Regionen in Niedersachsen.
Schwere Unwetter deutschlandweit gleich wahrscheinlich
Der größte Teil Niedersachsens sei, wie auch Bremen (maximal elf Stunden), seltener von schweren Unwettern betroffen. Doch auch im Flachland komme es immer wieder zu extremen Wolkenbrüchen. So liege das am stärksten betroffene Postleitzahlgebiet außerhalb Bayerns in Berlin-Halensee (PLZ 10711) – mit 71 Stunden Starkregen. „Starkregen kann jeden treffen. Insbesondere die schweren Unwetter sind deutschlandweit in etwa gleich wahrscheinlich“, sagt Andreas Becker, Klimaexperte des DWD. Insgesamt hätte es seit 2001 bundesweit 43 Fälle gegeben, in denen Meteorologen von Jahrhundertstarkregen sprechen. 2014 hätte es beispielsweise Münster in Nordrhein-Westfalen getroffen, im vergangenen Jahr das Umland von Berlin.
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