Startschuss für die kommunale Wärmewende – Bürgerbeteiligung gefragt!

Bei der ersten Infoveranstaltung konnten sich interessierte Bürger über die Pläne zur Wärmewende informieren und ihre Fragen stellen.

Volles Haus beim Thema Wärmeplanung.
Volles Haus beim Thema Wärmeplanung. | Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Vor kurzem hatte die Stadtverwaltung Wolfenbüttel zur ersten Bürgerveranstaltung zum Thema „Kommunale Wärmeplanung“ eingeladen. Eröffnet wurde der Informationsabend durch Stadtbaurat Klaus Benscheidt. Dieser erläuterte die Wichtigkeit und Langfristigkeit des Projekts „Wärmewende“. Dies teilte die Stadt Wolfenbüttel mit.



Ebenso merkte er an, dass Wärme zu denken, zukünftig auch bedeuten werde, den Stromnetzausbau mitzudenken. Der Dezernent für den Bereich Stadtentwicklung und Bauen zeigte sich erfreut über den bis auf den letzten Platz gefüllten Ratssaal. Es zeige, wie viele interessierte Bürger dem Thema Wärmeplanung offen gegenüberstehen, so heißt es seitens der Stadt. Auch Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und Handwerk waren vor Ort.

Das ist der "Wärmeplan"


Im Hauptteil der Veranstaltung informierte die Koordinatorin für die Kommunale Wärmeplanung der Stadt, Emma Brandebusemeyer, zu den Grundlagen des Themas und zum aktuellen Stand der Planungen. Ein großer Hebeleffekt der Wärmewende setzt bei Einsparungen des Endenergieverbrauchs in den Bereichen Raumwärme und Warmwasserbereitstellung in Gebäuden an. Den zweiten großen Beitrag leistet die Umstellung von fossilen Energien hin zu erneuerbaren Energien zur Wärmebereitstellung. Für die Kommunale Wärmeplanung als Planungswerkezug betonte die Koordinatorin dessen Langfristigkeit und strategische Bedeutung. „Die Wärmewende ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Und wie ein guter Sportler oder eine gute Athletin, befinden wir uns gerade in der Aufwärmphase mit der Kommunalen Wärmeplanung“, so Emma Brandebusemeyer.

Der vorläufige Zeitplan sieht vor, Anfang 2025 mit der ersten Phase, der Bestandsanalyse, zusammen mit einem externen Planungsbüro zu starten. Die Stadtverwaltung erstellt den Wärmeplan bis Ende 2026 nach den Anforderungen des Niedersächsischen Klimaschutzgesetzes. Im Laufe des Projektfortschritts sind weitere Informations- und Beteiligungsformate geplant. Alle Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung der Stadt Wolfenbüttel finden Interessierte auch auf der Internetseite der Stadt. „Es lohnt sich auch für Bürgerinnen und Bürger bereits jetzt aktiv zu werden und den Einsatz von erneuerbaren Energien in den eigenen vier Wänden zu prüfen. Dafür muss niemand auf die Wärmeplanung warten“, motivierte Emma Brandebusemeyer die anwesenden Bürger zum Abschluss der Ausführungen.

Bürger wurden beteiligt


Nach dem Vortrag wurden eine Reihe von Fragen aus dem Publikum beantwortet und Anregungen wurden entgegengenommen. So wurde sich für die dörflicheren Siedlungsteile Wolfenbüttels ein zusätzliches Informationsangebot vor Ort im Verlauf der Kommunalen Wärmeplanung gewünscht. Auf die Frage hin, was Wasserstoff für eine Rolle in der zukünftigen Wärmeversorgung Wolfenbüttels spielen wird, wurde auf offene Fragen zur Verfügbarkeit und Kosten des Gases hingewiesen. Besonders die chemische Industrie und der Transportsektor mit sehr großen Wärme- und Energiebedarfen stünde vor ähnlichen Fragen. Im Gegensatz zu diesen Bedarfen ist die Beheizung von Gebäuden mittels Wasserstoffs voraussichtlich kostenintensiv und weniger effizient als andere erneuerbare Energien-Systeme.

Bestand wird analysiert


Ein großes Thema waren auch potenzielle Wärmenetze in der Stadt. Aufschluss, wo sich Wärmenetze am besten eignen und mit welchen Energiequellen sie versorgt werden könnten, liefern die ersten beiden Phasen der Kommunalen Wärmeplanung: Die Bestands- und Potenzialanalyse. Bereits jetzt prüft die Stadtverwaltung innerhalb der Bauleitplanung von Neubaugebieten mit Hilfe von Energiekonzepten, welche Wärmeversorgungsoptionen sich voraussichtlich am besten eignen werden. Bei den bisherigen Planungen sind Wärmenetze noch in keinem der Konzepte als favorisierte Versorgungsoption hervorgegangen. Auch bei größeren Tiefbaumaßnahmen, wie bei der Erneuerung der Fußgängerzone, wird der Bau von Wärmenetzen überprüft. Mit Gesprächen und aktivem Austausch der Teilnehmenden untereinander klang der Abend bei einem kleinen Imbiss und Getränken aus.

So geht es weiter


Die Stadt hatte auch schon den nächsten Veranstaltungstipp parat. Am 27. November 2024 findet in der Lindenhalle Wolfenbüttel (Raum Kenosha) ein Vortragsabend zum Thema „Wärmwende in Wolfenbüttel: Wärmepumpen als Lösung in Wärmenetzen und in Wohngebäuden“ statt. Interessierte können sich bei der kommenden Veranstaltung zu den Grundlagen zur Wärmwende und erneuerbaren Energien informieren. Schwerpunkt bildet der Wärmepumpeneinsatz in realen neuen und bestehenden Beispielgebäuden. Darüber hinaus wird eine Demonstrationswärmepumpe vor Ort sein. Die Anmeldung ist bis zum 25. November 2024 kostenfrei möglich – per E-Mail an klimaschutz@wolfenbuettel.de. Der Einlass ist ab 18 Uhr, Beginn der Veranstaltung ist um 18.30 Uhr. Die Plätze sind begrenzt.


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