Das Niedersächsische Umweltministerium unterstützt eine Machbarkeitsstudie zur Nutzung von Tiefengeothermie am Flughafen mit 250.000 Euro. Energieminister Stefan Birkner hat heute der Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH (FHG) den Zuwendungsbescheid übergeben. „Wir wollen Chancen und Möglichkeiten der Nutzung der Tiefengeothermie in Niedersachsen weiter ermitteln und ausbauen. Ich bin sehr gespannt, welche geothermischen Potenziale sich aus der Studie für den Flughafen Hannover ergeben. Im besten Fall kann mithilfe von Erdwärme der Wärme- und Kältebedarf und sogar ein Großteil des Strombedarfs des Flughafens gedeckt werden", sagte Birkner.
4.800 Meter unter dem Flughafen Hannover werden Temperaturen von 180 Grad Celsius erreicht. Dies ist eines der Ergebnisse einer Vorstudie, die Anfang 2011 fertig gestellt wurde. „Die Vorstudie hat gezeigt, dass die Temperaturen dort deutlich über den im norddeutschen Becken zu erwartenden Temperaturen liegen. Es lohnt sich also, hier weitere Erkenntnisse zu gewinnen. Bislang wird in Norddeutschland die Tiefengeothermie noch nicht genutzt, sie könnte aber in Zukunft eine deutlich größere Rolle bei der Wärme- und Stromgewinnung spielen", so Birkner.
Als Tiefengeothermie bezeichnet man die Nutzung der Erdwärme in Tiefen zwischen 400 und 5000 Metern. Schon im Energiekonzept des Landes Niedersachsen wurde zur Unterstützung von Pilot- und Demonstrationsvorhaben im Bereich der mitteltiefen und tiefen Geothermie vorgeschlagen, dass die Erstellung von Machbarkeitsstudien - bei positiver Projektbewertung durch eine Vorstudie - gefördert werden soll. Das Land hat diesen Vorschlag nun umgesetzt und fördert pro Projekt die Erstellung von Machbarkeitsstudien für Tiefengeothermie-Vorhaben mit maximal 250.000 Euro, bzw. höchstens 90 Prozent der als förderfähig anerkannten Projektausgaben. Insgesamt stehen eine Million Euro aus Landesmitteln zur Verfügung. Der heute ausgehändigte Zuwendungsbescheid für die Erstellung der Machbarkeitsstudie zu Nutzung der Tiefengeothermie am Flughafen Hannover-Langenhagen ist der erste im Rahmen dieser Förderung.
Niedersachsen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Wissenszentrum im Bereich der Geothermie entwickelt. So wurde u. a. im Frühjahr im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) ein Zentrum für Tiefengeothermie mit Sitz in Celle eingerichtet und bereits seit 2009 ist der Forschungsverbund Geothermie und Hochleistungsbohrtechnik (gebo) am Start, bei dem die Universitäten Clausthal, Braunschweig, Hannover und Göttingen sowie das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe beteiligt sind.
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