[image=5e1764c3785549ede64ccdf9]Wie müssen Städte und Dörfer ihre Strukturen verändern, um sich auf die Anforderungen und Bedürfnisse älterer Menschen einzustellen? Dieser Frage sind rund 30 Studierende der TU Braunschweig und der Ostfalia Hochschule nachgegangen. Ihre Ergebnisse haben sie heute präsentiert.
Sechs Wochen hatten sie Zeit, soziale, technische und organisatorische Innovationen für die Probleme unserer alternden Gesellschaft zu finden. Heute endete das Projekt mit der Präsentation der Ergebnisse vor einer Jury. Die Preise für die drei besten Ideen überreichte der Niedersächsische Sozialstaatssekretär Heiner Pott.
„Wir müssen jetzt die Weichen stellen, um den Bürgerinnen und Bürgern auch in Zukunft ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben im Alter zu ermöglichen“, betonte Pott und lobte das Engagement der jungen Frauen und Männer. Das Projekt zeige, wie kreativ und innovativ Niedersachsens Studierende seien, so der Staatssekretär.
„Unsere Gesellschaft verändert sich. Gemeinden, Städte und sogar Stadtteile müssen sich diesen Entwicklungen anpassen“, sagt Delia Balzer. Als Leiterin der Landesinitiative Niedersachsen Generationengerechter Alltag (LINGA) brachte sie die Projektidee an die Hochschulen. Durch Netzwerkarbeit weiß sie, dass erfolgreiche Konzepte nur in Zusammenarbeit entstehen: „Ob Sport- und Kultureinrichtungen, öffentlicher Nahverkehr, Pflege, bedarfsgerechtes Wohnen oder der Dienstleistungssektor – alle Bereiche müssen miteinander verzahnt werden.“
Um diese Verzahnung ging es auch heute in Wolfsburg: Wie können innovative, gesundheitsbezogene Netzwerke in Strukturen der Stadt Wolfsburg, des Stadtteils Heidberg in Braunschweig und der Samtgemeinde Hankensbüttel im Landkreis Gifhorn aussehen? Neben der Berücksichtigung der Situation vor Ort stand vor allem die fachübergreifende Zusammenarbeit der Teams für die Jury im Vordergrund. Dass Medizin- und Wirtschaftsinformatiker mit Architekten, Gesundheitsmanagern, Verkehrsexperten und Sozialwissenschaftlern gemeinsam an einem Thema arbeiten, ist bislang keine Selbstverständlichkeit – zumindest nicht im Studium.
„Im Berufsalltag ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit Voraussetzung“, sagt Bernhard Rassmann von der ckc group. „Wir können nicht früh genug anfangen, sie zu vermitteln.“ In diesem Sinne unterstützte das IT-Unternehmen aus Braunschweig das Projekt mit einem Preisgeld von 500€ für die Siegergruppe. Die Preisgelder für die Plätze zwei und drei in Höhe von insgesamt 500€ stifteten die Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg sowie die Wolfsburg AG.
Aktuelle Lösungen zum intelligenten und vernetzten Wohnen präsentierte der Projektpartner Wolfsburg AG den Studierenden im Vorfeld der Preisverleihung im „+raum“. Die Modellwohnung zeigt als Informations- und Schulungsplattform bereits am Markt erhältliche Produkte und Haustechniken. Besichtigungen und Workshops können per E-Mail an plusraum@wolfsburg-ag.com vereinbart werden.
Folgende Projekte wurden ausgezeichnet
Platz 1 (500 Euro)
Titel: „Mobile Beratung zur Nutzung von Assistierenden Gesundheitstechnologien im Wohnumfeld“
Ein Projekt von:
Vildan Bagyetistiren (Medizinische Informatik, TU-Braunschweig)
Sina Cassel (Sozialwissenschaften, TU-Braunschweig)
Jens Lamprecht (Wirtschaftsinformatik, TU-Braunschweig)
Moira Wagner (Gesundheitswesen, Ostfalia Hochschule Wolfsburg)
Betreuer:
Gerold Niemeyer, Fakultät für Gesundheitswesen der Ostfalia Hochschule
Platz 2 (300 Euro)
Titel: „Wohnform unter Einbeziehung gesundheitlicher und sozialer Dienstleistungen“
Ein Projekt von:
Johannes van Balen (Informatik, TU-Braunschweig)
Paul Müller (Architektur, TU-Braunschweig)
Ariana Prekazi (Informatik, TU-Braunschweig)
AnnaLotte Scheuermann (Sozialwissenschaften, TU-Braunschweig)
Maria Theresia Nicolai (Gesundheitswesen, Ostfalia Hochschule Wolfsburg)
Betreuer:
Ulli Suppa, Institut für Wirtschafts-Informatik, speziell Decision-Support, der TU-Braunschweig
Platz 3 (200 Euro)
Titel: „Integriertes Mobilitätskonzept im Heidberg“
Ein Projekt von:
Vanessa Baier (Informatik, TU-Braunschweig)
Matthias Britten (Wirtschaftsinformatik, TU-Braunschweig)
Saskia Gähring (Sozialwissenschaften, TU-Braunschweig)
Ferdinand Gens (Sozialwissenschaften, TU-Braunschweig)
Katrin-Sabrina Reitmeyer (Gesundheitswesen, Ostfalia Hochschule Wolfsburg)
Betreuer:
Wolfram Ludwig, Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik der TU-Braunschweig
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